Asien Aktuell:



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Hong Kong 04.08.2019 Proteste 10420
Zehntausende nahmen an einer Demo im Stadtteil Tseung Kwan O (New Territories) teil, Tausende an einer Kundgebung auf Hong Kong Island. Hinterher wurde die Polizeiwache Tseung Kwan O angegriffen, der Hafentunnel und diverse Straßen blockiert, Barrikaden gebaut, die Polizei feuerte Tränengas. Zum ersten Mal waren auch Arbeitsmigranten unter den festgenommenen Demonstranten, einer von den Philippinen, einer aus Südkorea.
aufgenommen: So., 4.8.2019

Quelle: South China Morning Post, 04.08.2019


Hong Kong 03.08.2019 Proteste 10419
Aus dem Pro-Beijing-Lager demonstrierten Zehntausende (lt. Veranstalter: 90 000, lt. Polizei:26 000) zur Unterstützung der Regierung und der Polizei.
Auf der pro-demokratischen Seite gab es es eine genehmigte, friedliche Demo mit Zigtausenden in Kowloon (lt. Veranstalter: 120 000, lt. Polizei: 4200 !!!). Tausende blockierten danach/währendessen die Shoppingmeile Nathan Road, blockierten die Zugänge zum Tunnel, der nach HK Island führt, griffen Polizeireviere an, lieferten sich Straßenkämpfe mit Riot- Polizei, errichteten an verschiedenen Stellen Barrikaden. Es gab mehr als 20 Festnahmen.
Im Arbeiterviertel Wong Tai Sin solidarisierten sich hunderte Anwohner mit den Demonstranten, blockierten Polizeifahrzeuge und forderten die Freilassung von Festgenommenen. Anwohner riefen: "Wir brauchen euch hier nicht! Ihr wisst nur, wie man Kids drangsaliert."
aufgenommen: So., 4.8.2019

Quelle: South China Morning Post, 03./04.08.2019


Hong Kong 02.08.2019 Proteste 10418
Hunderte Beschäftigte des Gesundheitswesens nahmen an einer Kundgebung gegen den Umgang der Regierung mit der Anti-Auslieferungsbewegung teil. Auslöser des Protests war wohl, dass eine von 44 des Riots Beschuldigten eine Krankenschwester ist. Diese hatte an der Demo vom letzten Sonntag teilgenommen, um Verletzten zu helfen (s.a.10409).
Das gab es noch nie: Zehntausende Verwaltungsbeamte (laut Polizei 13 000, laut Veranstalter 40 000) nahmen an einer Kundgebung teil, um ihren Arbeitgeber, nämlich die Regierung von HK zu drängen, auf die Forderungen der Anti-Auslieferungsbewegung einzugehen.
aufgenommen: Fr., 2.8.2019

Quelle: rthk, scmp, 02.08.2019


Hong Kong 01.08.2019 Banker 10417
Hunderte Angestellte von ca. 80 Banken nahmen an einer Kundgebung teil, auf der sie ihre Unterstützung der der Anti-Auslieferungsgesetzbewegung kundtaten. Sie protestierten u.a. gegen die langsame Reaktion der Polizei beim Angriff von Schlägerbanden auf Demonstranten. (s.a.10406)
aufgenommen: Fr., 2.8.2019

Quelle: Hong Kong Free Press, 01.08.2019


Indonesien 02.08.2019 Müllabfuhr 10416
Ambon: Die Auflader und Fahrer der Müllabfuhr streiken und zogen vor die Regionalverwaltung. Das 13. Monatsgehalt, das normalerweise im Juli ausgezahlt wird, ist noch nicht gezahlt worden.
aufgenommen: Fr., 2.8.2019

Quelle: Teras Moluku, 02.08.2019


Hong Kong 01.08.2019 Drohung 10415
Anläßlich des 92 Jahrestages der Gründung der PLA (Volksbefreiungsarmee, VRChina) hat der Kommandant der Garnison in Hong Kong die gewalttätigen Proteste der letzten Wochen verdammt und versprochen, dass seine Soldaten die Polizei im Kampf gegen "gewalttätige Kriminelle" unterstützen werde. Außerdem wurde am Vortag ein Video veröffentlicht, das Soldaten beim Anti-Riot-Training zeigt.
aufgenommen: Do., 1.8.2019

Quelle: rthk, 01.08.2018


Indonesien seit 28.07.2019 Flüchtlinge 10414
Jakarta: Seit mehreren Tagen demonstrieren an die hundert alleinstehende Flüchtlinge (vorwiegend aus Afganistan, Pakistan, Irak) vor dem Büro des UNHCR für Unterstützung. Während Flüchtlingsfamilien von der Stadtverwaltung in einer ehemaligen Kaserne untergebracht wurden und auch sonst gewisse Unterstützung erhalten, bekommen Alleinstehende: Nichts. Sie fordern deshalb finanzielle Hilfe, Unterbringung, medizinische Hilfe und Arbeitserlaubnis. Die Stadtverwaltung will jetzt übrigens die Kosten für die Flüchtlingsfamilien an das UNHCR "übergeben".
aufgenommen: Do., 1.8.2019

Quelle: eig. Korr.


Vietnam 22.07.2019 Zementstreik zuende 10413
(s.a.10405) Kinh Mon, Hai Duong: Alle Streikenden bei der Phuc Son Zementfabrik haben die Arbeit wieder aufgenommen, nachdem am Vortag das Unternehmen bei einem Treffen mit Arbeitervertretern besseres Kantinenessen zugesagt hat. Dieses Angebot wurde bereits am 19.07. gemacht, damals haben die Streikenden das abgelehnt. Die Streiktage sollen zur Hälfte bezahlt werden, zur Bonusfrage will sich das Unternehmen Ende August äußern.
aufgenommen: Mi., 31.7.2019

Quelle: Vietnam, Labour Update, 28.07.2019


Hong Kong 30/31.07.2019 Solidarität 10412
(s.a.10409) Nachdem sich die Nachricht verbreitet hatte, dass 44 bei der Demo am letzten Sonntag Festgenommene von der Polizei der Tatvorwurf "Rioting" gemacht wird, protestierten Hunderte vor einer Polizeiwache, in der viele Festgenommene festgehalten wurden. Vor der Wache kam es zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Protestierenden, mit Pfeffersprayeinsatz durch die Polizei. Wegen "Rioting" kann man zu einer Gefängnisstrafe von bis zu 10 Jahren verurteilt werden. Die Festgenommen wurden mittlerweile (31.07.) auf Kaution und unter Auflagen freigelassen.
aufgenommen: Mi., 31.7.2019

Quelle: Hong Kong Free Press, 30/31.07.2019


Vietnam 30.07.2019 Facharbeitermangel 10411
Bei einem Treffen zwischen Vertretern der Provinzregierung Binh Duong und südkoreanischen Unternehmen wurde vor allem der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften thematisiert. Arbeitskräftemangel gibt es nicht nur im Textil- und Bekleidungssektor, sondern auch in anderen Branchen und auch in den angrenzenden Provinzen. Die Provinzregierung will jetzt im Zentralen Hochland nach Arbeitskräften für die Unternehmen in Binh Duong suchen.
aufgenommen: Mi., 31.7.2019

Quelle: VietNamNet, 31.07.2019


Hong Kong 30.07.2019 Berufsverkehr 10410
Zwischen acht Uhr und elf Uhr morgens blockierten Anti-Auslieferungsgesetz-Aktivisten mehrere Züge der MTR (U-Bahn), indem sie sich in die Türen stellten und so ein Schließen verhinderten. Die Aktionsteilnehmer erklären diesen Protest damit, dass die MTR bei verschiedenen Gelegenheiten der Bewegung gegen das Auslieferungsgesetz Schaden zugefügt hat, z.B. bei Demos Haltestellen schloss und so verhinderte, dass sich Demonstranten entfernen konnten. Und am 21.07. (s. 10406) beim Schlägerangriff auf Demonstranten in der Station Yuen Long ließ die MTR keine Züge von dort losfahren, und lieferte damit die angegriffenen Demonstranten den Schlägern aus.
aufgenommen: Di., 30.7.2019

Quelle: Hong Kong Free Press, 30.07.2019


Hong Kong 28.07.2019 Demo verboten? Egal... 10409
Von der Polizei war für heute nur eine stationäre Protestaktion in Stadtteil Central (auf Hong Kong Island) genehmigt worden. Nach Angaben des Veranstalters versammelten sich dort 11000. Die meisten blieben nicht die ganze Zeit dort, sondern demonstrierten verbotenerweise zu anderen Orten. Im Shoppingviertel Causeway Bay wurden Barrikaden gebaut, eine andere Gruppe näherte sich dem Verbindungsbüro der VR China, wo sie von Polizeikräften gestoppt wurden. Es gab wieder Straßenschlachten mit Tränengas- und Gummigeschosseinsätzen, Verletzte (Anzahl momentan unbekannt) und Verhaftete (mindestens ein Dutzend).
aufgenommen: So., 28.7.2019

Quelle: South China Morning Post, 28.07.2019


Hong Kong 27.07.2019 Verbotene Demo 10408
(s.a. 10406) Die Demo wegen des Schlägerangriffs am letzten Wochenende war wegen befürchteter Gewalteskalation von der Polizei verboten worden, aber sowas interessiert nicht mehr. Zehntausende protestierten im Stadtteil Yuen Long gegen die Schläger (vermutlich Gangster) und gegen die Polizei. Zwischen Polizei (Tränengas, Pfefferspray, Schlagstöcke, Gummigeschosse) und Demonstranten (Regenschirme, Wurfgeschosse, Stöcke, Feuerlöscher) gab es Straßenschlachten und Kämpfe in derselben U-Bahnstation, in der Demonstranten am letzten Sonntag überfallen worden waren, ohne dass die Polizei eingriff. 17 Verletzte, zwei davon schwer, etliche Festnahmen.
aufgenommen: Sa., 27.7.2019

Quelle: South China Morning Post, 27.07.2019


Hong Kong 26.07.2019 Proteste 10407
Fast tausend Beschäftigte im Gesundheitswesen protestierten vor dem Queen Elizabeth Hospital gegen die Angriffe von Schlägertrupps auf Leute, die am 21. Juli von einer Anti-Auslieferungsgesetz-Demo nach Yuen Long zurückkehrten.
In der Ankunftshalle des Internationalen Flughafens demonstrierten 2500 (laut Angabe der Organisatoren) gegen das Auslieferungsgesetz. Vor allem wollten sie die Ankommenden über die Anti-Auslieferungsgesetz-Bewegung und ihre Forderungen aufklären. Auch Flughafenpersonal und Beschäftigte von Fluggesellschaften nahmen teil.
aufgenommen: Fr., 26.7.2019

Quelle: The Standard (HK), 26.07.2019


Hong Kong 21.7.19 Demo und Angriffe 10406
Laut Veranstalter beteiligten sich erneut 430 000 an einer Demo gegen die Regierung. Es ging natürlich gegen das Auslieferungsgesetz, der Schwerpunkt lag aber auf der Forderung nach einer unabhängigen Untersuchung der Polizeibrutalität bei den letzten Demos. Die Demo verlief erst friedlich; viele zogen aber zum Verbindungsbüro der VR China und sprayten etliche Slogans an die Wand und warfen Eier. Das hatte wohl die Polizei überrascht; es war nicht gesichert. Am Abend kam es wieder zu schweren Auseinandersetzungen; die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein. Während auf Hong Kong Island die Straßenschlachten andauernden, überfielen an die 200 Schläger in weißen T-Shirts Passagiere in der U-Bahnstation Yuen Long in den New Territories. Sie schlugen auf jeden ein, der in Schwarz gekleidet war - wohl, um heimkehrende Demonstranten zu treffen. Es traf aber alle Passagiere. Die Polizei wurde umgehend gerufen, ließ sich aber nicht blicken. 45 Leute wurden krankenhausreif verletzt, ein Mann lebensgefährlich. Unter den Verletzten auch ein (demokratischer) Parlamentsabgeordneter und zwei JournalistInnen. Ein Pro-Beijing Abgeordneter wurde gefilmt, als er in der Nähe die Hände von in weißten T-Shirts gekleideten Männer schüttelte.
aufgenommen: Mo., 22.7.2019

Quelle: div., 21., 22.7.19


Vietnam ab 17.7.19 Streik in Zementfabrik 10405
Kinh Mon, Hai Duong, Nordvietnam: Am 17.7. gingen 300 Arbeiter der Phuc Son Zementfabrik in Streik. Sie fordern Zulagen für Arbeit mit giftigen Substanzen, Arbeitsschutzkleidung und besseres Essen. Am 18.7. beteiligten sich alle 1000 Arbeiter am Streik. Auch nach dem Zugeständnis der Firma in Bezug auf das Kantinenessen setzten 300 den Streik fort. Weitere Infos waren nicht zu finden.
aufgenommen: Mo., 22.7.2019

Quelle: Vietnam Labour Update, 21.7.19


Hong Kong 20.07.2019 Pro Beijing 10404
(s.s. 10380) Sympathisanten der Pro-Beijinger-Stadtregierung demonstrierten gegen gewalttätige Anti-Auslieferungsgesetz-Proteste und für die Polizei (Anm. d. Red.: Der brutale Umgang der Polizei in HK mit Demonstranten wird von Vielen kritisiert.). Die Veranstalter der "Schützt Hong Kong"-Demo geben die Teilnehmerzahl mit 316 000 an, die Polizei sagt, es seien 103 000 gewesen.
aufgenommen: Sa., 20.7.2019

Quelle: rthk, 20.07.2019


Vietnam 18.7.19 App- Fahrer 10403
Ho Chi Minh City: Mehr als 300 (Moped-)Fahrer der App-basierten Plattform Go-Viet streikten und demonstrierten vor dem Büro der Firma. Sie protestieren gegen eine plötzliche Veränderung der Bonus-Regelungen. Zwar werden die Boni, die durch viele abgeschlossene Fahrten erreicht werden können, leicht erhöht. Gleichzeitig müssen aber viel mehr Fahrten gemacht werden. Go-Viet hat in Hanoi und Ho Chi Minh City über 100 000 Fahrer. Mitte Mai war die neue Regelung in Hanoi eingeführt worden, ohne dass es Proteste gegeben hat.
aufgenommen: Fr., 19.7.2019

Quelle: VnExpress, 19.7.19


Südkorea 18.7.19 Mindestlohn 10402
Insgesamt 50 000 beteiligten sich an Demonstrationen in mehreren Städten, 5000 davon in Seoul, gegen die Festlegung des Mindestlohns für nächstes Jahr. Er wird auf 8590 Won (etwa 6,50 €) erhöht. Der derzeitige Präsident hatte in seinem Wahlkampf versprochen, ihn auf 10 000 Won zu bringen.
aufgenommen: Fr., 19.7.2019

Quelle: Korea Herald, 18.7.19


Hong Kong 17.07.2019 Seniorendemo 10401
Tausende (laut Veranstalter: 9000, laut Polizei: 1500) alte Menschen demonstrierten gegen das Auslieferungsgesetz. Vor allem ging es darum, Solidarität mit den jungen, militanten Aktivisten zu zeigen. In einem Redebeitrag hieß es: "In ihrem Kampf gegen das Auslieferungsgesetz trotzt unsere Jugend Schlagstöcken, Tränengas, Pfefferspray, Gummigeschossen, brutalen Festnahmen und harten Strafen. Wir sind stolz auf sie, ihre Entschlossenheit, Mobilisierung und Taktiken, Zusammenarbeit und Selbstorganisierung."
aufgenommen: Do., 18.7.2019

Quelle: Hong Kong Free Press, 17.07.2019



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4. August 2019