Asien Aktuell: News, Daten, Kämpfe, Bewegungen

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Indonesien 12.7.02 Orion

3180

Pekanbaru, Riau, Sumatra: 500 Beschäftigte der Diskothek Orion und drei anderer Freizeiteinrichtungen demonstrierten vor dem Stadtrat gegen die Schließung. Die Disko war geschlossen worden, weil es dort - so die Polizei - Prostitution und Glücksspiel gegeben habe.
aufgenommen: Sa., 13.7.2002

Quelle: Media Indonesia, 13.7.02


Paupua Neuguinea 11.7.02 Polizisten, Krankenschwestern

3179

(s.a. 3177) Die anläßlich der Wahlen ausgebrochene Randale geht weiter. Im Westlichen Hochland kam die Auszählung zum Stillstand, als frustrierte Polizisten u.a. das Polizeirevier von Mount Hagen beschossen und die Zahlung von Zulagen verlangten, die wegen der zehntägigen Verlängerung der Wahlen fällig sind. Sie hatten erfahren, daß nur einige Kollegen diese Zulagen erhalten hatten. In Enga stürmten dreißig Bewaffnete eine Polizeistation und jagten einen Behälter mit Wahlurnen in die Luft.
Lae: 300 Krankenschwestern und andere Beschäftigte im Gesundheitswesen des Angau Memorial Krankenhaus streikten, weil ein Fahrzeug, das Kollegen zur Nachtschicht abholen sollte, auf der offener Straße von Unbekannten beschossen worden war. Eine Krankenschwester, die im Auto saß, war dabei nur knapp verfehlt worden. Patienten und Passanten schlossen sich dem Protest an, bei dem die Krankenschwestern von der Verwaltung bessere Sicherheitsmaßnahmen verlangten. (s.a. 2083)
aufgenommen: Fr., 12.7.2002

Quelle: The Post Courier, 12.7.02


Südkorea 1.Quartal 02 Produktivitätssteigerung

3178

(s.a. 3119) Das Ministerium für Handel, Industrie und Energie gibt die durchschnittliche Produktivitätssteigerung in der südkoreanischen Industrie im ersten Quartal diesen Jahres mit 11,9% an. In zwanzig Industriezweigen gab es nur zwei, bei denen die Produktivität abnahm: Transport und Petrochemie. Überdurchschnittliche Produktivitätszuwächse gab es z.B. im Automobilbau (19,5%). Die Lohnstückkosten fielen nur um 0,6%, da auch die Lohnzuwächse beträchtlich waren: 11,2%.
aufgenommen: Do., 11.7.2002

Quelle: Korea Herald, 11.7.02


Papua Neuguinea 9.7.02 Wahlen verlängert

3177

Wegen anhaltender Schwierigkeiten sind die Parlamentswahlen in den Südlichen Highlands um 14 Tage verlängert worden; außerdem hat der Polizeichef die Armee zuhilfe gerufen, obwohl es Bedenken bezüglich der Loyalität der Soldaten gibt (siehe z.B. 3018). Bisher sind in den Highlands 16 Menschen im Zusammenhang mit den Wahlen umgekommen.
In Karamui-Nomane und in Chimbu sind die Wahlhelfer in Zählstreik gegangen, weil versprochene Aufwandsentschädigungen nicht ausgezahlt worden sind. Die Polizei hat 500 Wahlurnen in Sicherheit gebracht.
aufgenommen: Mi., 10.7.2002

Quelle: The National, The Post Courier, The Sydney Morning Herald, 10.7.02


China 2002 Arbeit

3176

Die Staatsbehörde für Arbeitssicherheit hat bekannt gegeben, daß allein in diesem Jahr bisher 53 302 Menschen bei einer halben Million Arbeitsunfällen ums Leben gekommen sind. Als Hauptursache werden schlechte Infrastruktur und Vernachlässigung des Problems durch die Managements angeführt. Allein in den letzten Wochen sind 300 Kumpel in Bergwerken umgekommen (3162).
aufgenommen: Mi., 10.7.2002

Quelle: Yahoo! Singapore News, 10.7.02


Indonesien 8.7.02 Textilarbeiterinnen

3175

Karanganyar (Zentraljawa, bei Solo): Hunderte ArbeiterInnen der PT Indatex besetzten das Regionalparlament in Protest gegen die Beurlaubung von 13 KollegInnen.
Demak (bei Semarang): 2500 ArbeiterInnen der PT Asia Mas legten die Arbeit nieder, weil der Lohn, der am 28.6. fällig war, nur zum kleinen Teil ausgezahlt worden ist.
aufgenommen: Di., 9.7.2002

Quelle: Suara Merdeka, 9.7.02


Papua Neuguinea 8.7.02 Wahl-Randale

3174

Die Parlamentswahlen in Papua Neuguinea - von anfang an chaotisch und von Gewalt begleitet - sind beendet, noch nicht alle Stimmen gezählt. Der Ausgang in Mount Hagen hat die Unterstützer unterlegener Kandidaten zu großangelegter Randale angeregt. Mehrere Häuser gingen in Flammen auf, Supermärkte wurden geplündert, das Gebäude der Air Nuigini auf dem Flugplatz wurde entglast. Die Polizei gab Warnschüsse ab, viele Bewohner flüchteten.
In Port Moresby zerstörten Unterstützer eines Kandiaten die Wasserzuleitung zu einem Viertel, in dem er wenig Stimmen erhalten hatte. In Mendi waren zwei Leute erschossen worden und in Tari mußte die Polizei mitansehen, wie 10 Wahlurnen privaterweise entführt wurden.
aufgenommen: Di., 9.7.2002

Quelle: The National, Post Courier, 9.7.02


Hong Kong 7.7.02 Beamtendemo

3173

20 000 bis 35 000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst demonstrierten gegen Pläne der Regierung, ihnen die Gehälter zu kürzen. In der kommenden Woche soll ein Gesetz verabschiedet werden, das die Kürzung der Gehälter ohne Zustimmung der Gewerkschaften ermöglicht. In diesem Jahr soll es bis zu 4,4% weniger Gehalt geben. Hintergrund ist das Defizit im Staatshaushalt, das im letzten Haushaltsjahr bei US$ 8,1 Mrd. lag.
aufgenommen: Mo., 8.7.2002

Quelle: BBC News, 7.7.02


Südkorea 7.7.02 Tarifrunde

3172

Nachdem die bisherigen Teilstreiks (zwei bis vier Stunden) bereits zu Produktionsrückgang geführt hat, will die Gewerkschaft beim Autohersteller Kia Motors ab heute die Anzahl der Streikstunden verdoppeln, wenn die Lohnforderungen bei den betrieblichen Tarifverhandlungen nicht erfüllt werden. Die Gewerkschaft will 1,25% mehr Lohn und dazu einen 300prozentigen Leistungsbonus.
aufgenommen: Mo., 8.7.2002

Quelle: Chosun Ilbo, 8.7.02


Indonesien 7.7.02 Bewerberriot

3171

Jakarta: Einige tausend zornige Bewerber um Stellen beim Finanzministerium randalierten. Die Menge hatte auf die Öffnung der Schalter für die Ausgabe von Bewerbungsformularen gewartet, teilweise seit Stunden. Da tauchte das Gerücht auf, daß einige die Formulare bereits vorzeitig erhalten hätten, daraufhin kam es zunächst zu Rempeleien, dann wurden Fenster eingeworfen.
aufgenommen: Mo., 8.7.2002

Quelle: The Jakarta Post, 8.7.02


China 5.7.02 Studentenprotest

3170

Emei, Provinz Sichuan: Etliche tausend StudentInnen der Jiaotong Universität demonstrierten in der Stadt, um gegen den an ihnen begangenen Betrug der Uni zu protestieren. Ihnen war ein staatlich anerkannter Bachelor-Abschluß versprochen worden; nach den Prüfungen wurde ihnen aber nur ein ziemlich wertloses Schulzeugnis ausgehändigt. Am Tag zuvor war es schon auf dem Kampus zu Randale gekommen; Wasserbecken und Monitore waren aus den Fenstern geflogen und bei Schlägereien mit dem Universitäts-Sicherheitsdienst war ein Student verletzt worden.
aufgenommen: So., 7.7.2002

Quelle: South China Morning Post, 6.7.02


Indonesien 5.7.02 Reebok-Arbeiter protestieren

3169

Jakarta: Ca. 500 ArbeiterInnen des Schuhproduzenten PT Primarindo Asia Infrastructure demonstrierten zunächst vor der US-Botschaft und dann vorm Parlament. Sie protestierten, weil die US-Sportartikelfirma Reebok seit April/Mai ihrem Arbeitgeber keine Aufträge mehr erteilt hat. Die fordern, daß Reebok Verantwortung übernimmt. Als Protest verbrannten sie 50 Paar Reebok-Schuhe.
aufgenommen: Sa., 6.7.2002

Quelle: Analisa, 6.7.02


Indonesien 5.7.02 Arbeiter sind schuld

3168

Die indonesische Industrie- und Handelsministerin machte die zunehmenden Arbeitskonflikte und Sicherheitsprobleme dafür verantwortlich, daß nicht nur die ausländischen Direktinvestitionen (minus 60% imVergleich zum Vorjahr), sondern auch die Exporte beeinträchtigt werden. Die Zentrale Statistikbehörde hatte in dieser Woche berichtet, daß die Exporte im Mai um 1,85% im Vergleich zum Vorjahr gefallen sind (minus 1,5% im Vergleich zu April 02). Vor allem die Textil-, Schuh- und Elektronikexporte gingen zurück. Wirtschaftsanalysten geben der Ministerin teilweise recht, fügen aber hinzu, daß auch der Wertanstieg der Rupiah zum US-Dollar dazu beiträgt, daß indonesische Produkte weniger wettbewerbsfähig seien, z.B. verglichen mit chinesischen Produkten.
aufgenommen: Sa., 6.7.2002

Quelle: The Jakarta Post, 6.7.02


Indonesien 4.7.02 Gewerkschaftsdemo

3167

Tebing Tinggi (Nordsumatra): Hunderte Arbeiter aus zwei Betrieben folgten dem Aufruf der Gewerkschaft SBSI und demonstrierten beim Stadtrat und dem Polizeipräsidium. Sie protestierten gegen Repressionen, denen Arbeiter und Gewerkschaftsaktivisten immer wieder ausgesetzt sind, z.B. Entlassungen oder Einschüchterungen und Übergriffe durch den Sicherheitsapparat.
aufgenommen: Fr., 5.7.2002

Quelle: Analisa, 5.7.02


Indonesien 3.7.02 Proteste

3166

Bogor (bei Jakarta): 400 Wachleute einer Luxuswohnanlage traten aus Solidarität mit 13 gefeuerten Kollegen in den Streik. Die Entlassenen hatten Überstundenzuschläge verlangt. (The Jakarta Post)
Makassar (Südsulawesi): Einige Dutzend Sexarbeiterinnen, organisiert in einem Prostituiertensolidaritätsforum, demonstrierten bei der Provinzverwaltung. Sie verlangen Schutz gegen Sicherheitskräfte, die oft Geld oder sexuelle Dienstleistungen erzwingen. (The Jakarta Post)
Sukabumi (Westjava): Fast alle der 1200 Beschäftigten der Elektronikfabrik PT Singamip Manufactoring Indonesia traten am 2.7. in den Streik, weil am Vortag 21 KollegInnen entlassen worden waren. (s.a. 2568) (Pikiran Rakyat)
aufgenommen: Do., 4.7.2002

Quelle: div., 4.7.02


Thailand 3.7.02 Gegen Kraftwerksverkauf

3165

2000 Beschäftigte von Thai Petrochemical Industry (TPI) blockierten die Überlandstraße vor dem Werk in Rayong aus Protest gegen den geplanten Verkauf des firmeneigenen Kraftwerks. Die Polizei mußte den Verkehr umleiten, nachdem die Arbeiter den Vorschlag der Provinzverwaltung abgelehnt hatten, in der Stadthalle zu demonstrieren. Zu dem Protest war es gekommen, als Vertreter eines Unternehmens das Kraftwerk inspizieren wollten, mit der Absicht es zu kaufen und weiterzubetreiben. Der Verkauf des Kraftwerks soll zur Sanierung des Pleiteunternehmens TPI beitragen. Die Gewerkschaft verlangt besseren Einsicht in den Verkaufsvorgang. (s.a. 2206)
aufgenommen: Do., 4.7.2002

Quelle: Bangkok Post, 4.7.02


Indonesien 2.7.02 Flüchtlinge / Textilarbeiterinnen

3164

Essen: unser RechtKupang, Westtimor: Seit Samstag demonstrieren immer wieder Flüchtlinge aus Osttimor (3039) für öffentliche Unterstützung. Seit Anfang des Jahres hat die indonesische Regierung ihre Hilfe an die noch etwa 20 000 Flüchtlinge eingestellt und angeboten, an einem Umsiedlungsprogramm teilzunehmen oder noch besser, wieder nach Osttimor zurückzukehren. Eine von der Provinzverwaltung angebotene Einmalhilfe von 8 Tonnen Reis wurde abgelehnt; man will wieder dauernde Unterstützung. (The Jakarta Post, Pos Kupang)
Cianjur, Westjawa: Hunderte Arbeiterinnen der Bekleidungsfabrik PT Emperor Jaya (3062) demonstrierten vor der Provinzverwaltung. Sie fordern die Nachzahlung der Essensgeldzulage, die seit Dezember aussteht. Außerdem wehren sie sich gegen erzwungene Überstunden, v.a. in der Nachtschicht und beschwerten sich, daß ihnen Polizisten mit "Entführung" gedroht hatten, sollten sie ihren Protest weiter durchziehen. (Pikiran Rakyat, Media Indonesia)
aufgenommen: Mi., 3.7.2002

Quelle: div., 3.7.02


Indonesien 1.7.02 Studenten: Weg mit den Politclowns!

3163

Wasserwerfer gegen
StudentenJakarta: 500 StudentInnen protestierten gegen die Entscheidung des Parlaments, seinen Sprecher Akbar Tandjung nicht mit einer Untersuchungskommission zum Korruptionsskandal Buloggate II (2787) zu behelligen. Bei Auseinandersetzungen wurden viele Studentinnen verletzt, z.T. schwer. Vier Bildreporter (von Detik.com, Media Indonesia, Sinar Harapan und der Agentur Antara) wurden ebenfalls von Polizisten angegriffen und verletzt, ihre Ausrüstung z.T. zerstört. Zwei Demonstranten wurden beim Verbrennen von Bildern der Präsidentin Megawati und anderen führenden Politikern (Parole der Demonstranten: "Weg mit den Politclowns!") festgenommen.
aufgenommen: Di., 2.7.2002

Quelle: Suara Pembaruan, Media Indonesia, Kompas, The Jakarta Post, 2.7.02


China 22.6./1.7.02 Bergwerkskatastrophe aufgedeckt

3162

Einer der vielen Versuche, selbst größere Bergwerkskatastrophen geheimzuhalten, ist aufgrund der Aufmerksamkeit einer Provinzzeitung mißlungen. Der Unfall bei der Yixingzhai Goldmine in Fanzhi, Provinz Shanxi vom 22. Juni hat mindestens 48 Arbeitern das Leben gekostet. Die Betreiber wollten die Sache vertuschen und ließen die Leichen in einer Nacht und Nebelaktion entlang des Flußes vergraben. Die Polizei sucht jetzt nach den beiden Chefs der Mine. Der Unfall in Fanzhi hatte sich nur zwei Tage nach einem schweren Unglück in einer Kohlmine in Heilongjiang ereignet - dort waren 111 Arbeiter und 4 von Rettungsmannschaften getötet worden. Insgesamt wird die Zahl der in Bergwerken ums Leben kommenden Arbeiter auf 5000 bis 10000 pro Jahr geschätzt. (3124, 2643, 2589, 1899).
aufgenommen: Di., 2.7.2002

Quelle: Yahoo! Singapore News, 2.7.02


Indonesien 1.7.02 Caltex-Arbeiter protestieren

3161

Pekanbaru, Riau: Hunderte Beschäftigte von neun Fremdfirmen bei der PT Caltex Pacific Indonesia (3094) haben das örtliche Büro des Arbeitsministeriums besetzt und fordern, daß sie von Caltex als Festeingestellte übernommen werden. Das sei schon früher immer wieder von Caltex und den Behörden versprochen worden. (Riau Pos)
Soreang (bei Bandung): 30 Arbeiterinnen aus der Schneiderei der PT Pulau Mas Texindo protestierten vor dem Regionalparlament gegen ihre Versetzung auf schlechtere Arbeitsplätze; die Firma hat ihre Arbeit (Schnittmuster aufzeichnen) automatisiert. (Republika)
aufgenommen: Di., 2.7.2002

Quelle: div., 2.7.02




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13. Juli 2002