Asien Aktuell:



News, Daten, Kämpfe, Bewegungen

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China 20.4.2014 Busstreik

8580

Shenzhen: Tausende Beschäftigte des Busunternehmens Shenzhen East Public Tranport Co. streikten für ein transparenteres Lohnsystem, Zahlung rückständiger Überstundenlöhne, weniger Arbeitstage und die Abschaffung eines Bestrafungssystems, nach dem die Fahrer für Schäden bei Verkehrsunfällen aufkommen müssen. Die Streikenden demonstrierten vor der Bezirksverwaltung. Der Protset war friedlich, bis hunderte Polizisten die Arbeiter fortdrängten, es gab fünf Verhaftungen. Am nächstenTag kamen Unternehmnsvertreter ins Wohnheim und zerrten Arbeiter aus ihren Unterkünften zurück an die Arbeit. Am 21.4. schlossen sich Beschäftigte der Shenzhen West Bus Co. dem Protest an.
aufgenommen: Di., 22.4.2014

Quelle: china Labour Bulletin, 22.4.2014


China 18.4.2014 Taxistreik

8579

Dongguan: Weil ihre Einnahmen rapide zurück gegangen sind, traten Taxifahrer in den Streik und forderten eine Senkung der Leihgebühr für die Lizenzen. Im Moment zahlen sie Rmb8000/Monat an die Unternehmen, die Streikenden fordern eine Reduzierung um Rmb2000. Die Fahrer machen eine Kampagne der Behörden gegen Prostitution für ihre gesunkenen Einnahmen, vor allem auf der Nachtschicht, verantwortlich. Die Teilnehmerzahl am Streik ist unklar, Die Stadtverwaltung behauptet, 50 Fahrer seien in den "unautorisierten" Streik getreten, die Schätzungen der Fahrer liegen wesentlich höher, einer sagte, 70 Prozent der 7691 lizensierten Taxifahrer in der Stadt.hätten mitgestreikt .Die städtischen Behörden erwägen eine Senkung der Leihgebühren.
aufgenommen: Mo., 21.4.2014

Quelle: South China Morning Post, 19.4.2014


Indonesien 20.4.2014 Banker

8578

Jakarta: Ca. 1000 Beschäftigte der staatlichen Bank Tabungan Negara (BTN) demonstrierten vor der Zentrale der Bank gegen den Plan, die Anteile der Regierung an eine andere staateigene Bank, Bank Mandiri, zu übertragen. Die Demonstranten vermuten eine geheime Agenda hinter der Aktienübernahme.
aufgenommen: Mo., 21.4.2014

Quelle: Jakarta Post, 20.4.2014


Kambodscha 19.4.2014 Streiks

8577

Bavet (Provinz Svay Rieng): Ca. 500 ArbeiterInnen der Fabrik für Babykleidung You Li traten in den Streik, weil sich das Management weigert, den Lohn für den 18.4. zu zahlen (Tag nach dem gesetzlichen Feiertag Khmerneujahr). Den hatten sich die Arbeiter ohne Erlaubnis frei genommen.
Ebenfalls in der Sonderwirtschaftszone Bavet traten 2000 Arbeiter zweier Fahrradfabriken (Bestway Industrial, Smart Tech) in den Streik, weil sie im Gegensatz zu der Belegschaft einer nahegelagenen Fabrik keine $50 erhalten, als Prämie, weil in den letzten Monaten nicht gestreikt wurde. Bei Smart Tech fordern die Streikenden außerdem die Wiedereinstellung von 45 Kollegen, die als Rädelsführer eines vorangegangenen Streiks entlassen worden waren.
aufgenommen: Mo., 21.4.2014

Quelle: The Cambodia Daily, 21.4.2014


China 15.4.2014 Streik

8576

Sanhe (Provinz Hebei): Mehr als 1000 Arbeiter des deutschen Unternehmens Leoni (stellt Draht für die Autos her) traten für Lohnerhöhung in den Streik. Bisher verdienen sie lediglich Rmb1100/Monat.
aufgenommen: So., 20.4.2014

Quelle: CLB Strike Map, 15.4.2014


Kambodscha seit17.4.2014 Textilstreik

8575

Seit langem bereiteten acht Gewerkschaften einen einwöchigen Streik direkt im Anschluss an das Khmerneujahrsfest (gesetzlicher Feiertag) vor. Und tatsächlich wird in den meisten Textilfabriken bisher nicht gearbeitet. Laut Textilunternehmerverband liegt das allerdings daran, dass die Fabriken den Fabrikurlaub ausgedehnt haben und Absentismus nach Feiertagen ganz normal ist, da viele der ArbeiterInnen nach Hause aufs Land fahren. Bei dem Streik geht es um Lohnerhöhungen und um die Freilassung von Textilarbeitern und Gewerkschaftern, die bei der letzten großen Streikwelle verhaftet wurden. (s.u.a. 8460)
aufgenommen: Sa., 19.4.2014

Quelle: Phnom Penh Post, Cambodia Daily, 19.4.2014


China div. Streiks

8574

Provinz Henan: Ungefähr 1000 Lehrer aus dem ländlichen Bezirk Wuyang sind wegen niedriger und ausstehender Gehälter seit dem 8. April im Streik. Am 15 April schlossen sich ihnen 1000 Lehrer aus dem Nachbarbezirk Linying an. Gemeinsam demonstrierten sie durch die Strassen der Stadt Luohe, auf ihren Transparenten forderten sie gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Damit protestieren sie dagegen, dass ihre Gehälter weniger als halb so hoch sind wie städtische Lehrergehälter, viele verdienen weniger als Rmb 2000/Monat.(China Labour Bulletin, 17.4.2014)
Dongguang, 17.4.2014, s.a. 8572: Seit vier Tagen sind zehntausende Arbeiter aus sieben Yue Yuen Schuhfabriken im Streik, weil die Firma nicht genug Sozialbeiträge zahlt. Das Unternehmen bezahlt 21 Prozent auf einen Durchschnittslohn von Rmb 1800/Monat. Die Arbeiter sagen jedoch, dass der Durchschnittslohn Rmb.3000/Monat sei. Dass die Firma nicht den vollen Betrag bezahlt, kam raus, als eine 50jährige Arbeiterin aus der Provinz Hunan, die 18 Jahre lang angestellt war, keine Rente zugesprochen bekam. Da überprüften auch andere ihre Sozialversicherungsansprüche und wurden sehr zornig, weil sie sich seit Jahren betrogen fühlen. Yue Yuen produziert u.a. für Nike, Adidas, Reebok, Timberland, Converse.
aufgenommen: Fr., 18.4.2014

Quelle: div.


China ab 11.4.2014 Krematorium

8573

Ligang (Provinz Guangdong): Tausende protestierten gegen den geplanten Bau eines Krematoriums, auch nachdem die Stadtverwaltung das Vorhaben abgesagt hatte. Am vierten Tag der Proteste kam es zu Zusammenstößen mit Polizeikräften, es gab einige Verhaftungen und Verletzte.
aufgenommen: Mi., 16.4.2014

Quelle: Radio Free Asia, 14.4.2014


China 14.4.2014 Schuhe

8572

Dongguan: Mindestens 10 000 Arbeiter der Yue Yuen Schuhfabrik legten die Arbeit nieder protestierten bei den Arbeiterunterkünften, weil die Firma den 70 000 Beschäftigten seit dem Jahr 2006 Sozialleistungen und Wohnzulage nicht vollständig bezahlt. Hunderte von Polizisten griffen ein, es wurden ca. 10 Demonstranten verhaftet, einige verletzt. Bereits am 5. April hatten einige hundert ArbeiterInnen wegen der nichtgezahlten Gelder eine Brücke blockiert. Das Unternehmen will ab 1. Mai mit den Beschäftigten neue Verträge abschliessen und weigert sich, die ausstehenden Summen nachzuzahlen.
aufgenommen: Di., 15.4.2014

Quelle: China Labour Bulletin, 14.4.2014


Taiwan 12.4.2014 Protest

8571

Taipei, s.a 8567: Beinahe 1000 Demonstranten protestierten vor dem Polizeirevier, weil die Polizei die letzten Besetzter, die sich noch auf dem Platz vor dem Parlament aufhielten, entfernte. Die Besetzung im Parlamentsgebäude wurde bereits am 10.4. aufgegeben.
aufgenommen: Sa., 12.4.2014

Quelle: The China Post, 12.4.2014


Laos 3.4.2014 Landkonflikt

8570

Bezirk Thonepheung (Provinz Bokeo): Weil die chinesische Entwicklungsfirma King Romans Group zusätzliches Agrarland für den Bau eines internationalen Flughafens (als Teil eines Kasinokomplexes) haben will, kam es zu einer Konfrontation mit betroffenen Bauern. 236 Hektar Land von 46 Bauernfamilien aus sechs Dörfern ist bereits konfisziert worden. Die Entschädigungen lagen weit unter dem Marktwert. Als die Entwicklungsfirma zusätzliches Land vermessen lassen wollte, verhinderten Bauern dies so lange bis die Vermesser das Vorhaben aufgaben. Die Behörden wollen sich jetzt um eine ordentliche Entschädigungszahlung kümmern.
aufgenommen: Sa., 12.4.2014

Quelle: Radio Free Asia, 11.4.2014


China 8./9.4.2014 Ölarbeiter

8569

Daqing (Provinz Heilongjiang): Zwei Tage in Folge demonstrierten Beschäftigte des staatlichen Daqing-Ölfelds und ihre erwachsenen Kinder. Am zweiten Tag kam es zu Zusammenstößen zwischen mehr als 2000 Demonstranten und mehr als 1000 Polizisten. Bei den Protesten geht es um eine Änderung der Einstellungspraxis: Bisher wurden die Kinder von Beschäftigten immer eingestellt, wenn sie einen Uniabschluss hatten, ein Rudiment aus der "Eisernen Reisschale" (Sozialstaat chinesischer Prägung). Das Unternehmen hat dies geändert, es kommen nur noch Studenten der besseren Unis zum Zuge, Studenten von technischen und städtischen Unis werden nicht mehr eingestellt. Viele Beschäftigte haben viel Geld in das Studium ihrer Kinder investiert, in der Annahme, damit sei ein guter Job garantiert. Die Zahl der Beschäftigten des Daqing-Ölfeldes ist 116 000.
aufgenommen: Sa., 12.4.2014

Quelle: Radio Free Asia, 9.4.2014


Myanmar 10.4.2014 Praktikantenstreik

8568

Letpadaung (Bezirk Sagaing): 224 Praktikanten, die für ein chinesisch-burmesisches Joint Venture (chinesische Firma Wanbao, und die militäreigene Myanmar Economic Holdings Ltd) in der umstrittenen Letpadaung Kupfermine arbeiten, traten in den Streik. Sie demonstrierten die Hauptstraße entlang zum örtlichen Büro der Wanbao. Sie verlangen höheren Lohn und die Anerkennung ihrer Rechte als Arbeiter. Z.Zt bekommen sie US$120/Monat, sie wollen das Doppelte. Die Streikenden befinden sich seit mehr als fünf Monaten in Ausbildung. Sie kommen aus Familien, deren Land für die Mine konfisziert worden war, es war ihnen versprochen worden, dass sie später regulär eingestellt werden. Die meisten von ihnen haben einen Uniabschluss, sie leisten körperliche Arbeit in der Mine. (Zum Konflikt um die Mine.: 8403, 8289, 8127, 8093, 7979, 7848)
aufgenommen: Fr., 11.4.2014

Quelle: The Irrawaddy, 11.4.2014


Taiwan 10.4.2014 Besetzung beendet

8567

Taipei, s.a 8553, 8546, 8542: Nach 24 Tagen beendeten die studentischen Besetzer des Parlaments ihre Aktion, nachdem ihnen versprochen worden war, dass der umstrittene Handelsvertrag mit China nochmal gründlich überprüft wird, einschließlich öffentlicher Anhörungen.
aufgenommen: Do., 10.4.2014

Quelle: Yahoo! News, 10.4.2014


Kambodscha 8.4.2014 Zementstreik

8566

Provinz Kampot: 200 Beschäftigte der Firma Banjamag, die als Leiharbeiter bei Kampot Cement Company arbeiten, traten in den Streik für Lohnerhöhung, Jahresurlaub, Freistellung an nationalen Feiertagen, langfristige Arbeitsverträge und bessere Arbeitsbedingungen. Außerdem forderten sie die Wiedereinstellung eines entlassenen Gewerkschaftsvertreters. Nachdem Banjamag am selben Tag zwei Forderungen (darunter die Wiedereinstellung des Gewerkschafters) zustimmte, kehrte die Mehrzahl der Streikenden an die Arbeit zurück.
aufgenommen: Do., 10.4.2014

Quelle: Phnom Penh Post, 9.4.2014, Cambodia Daily, 10.4.2014


Kambodscha 5.4.2014 Zwei

8565

Phnom Penh, s.a 8560: Fast alle streikenden Busfahrer der Phnom Penh Sorya Transportation sind an die Arbeit zurückgekehrt, nachdem das Unternehmen eine Strafzahlung von $750 abgeschafft hat, die fällig ist, wenn ein Fahrer dabei erwischt wird, dass er Passagiere oder Gepäck ohne Fahrschein befördert.Außerdem soll der Grundlohn jährlich überprüft werden. Die beiden, die noch streiken, sind dabei, Dokumente für eine Gewerkschaftsgründung vorzubereiten, danach werden sie auch wieder arbeiten.
aufgenommen: Di., 8.4.2014

Quelle: Phnom Penh Post, 8.4.2014


Vietnam 3.4.2014 Arbeiterflucht

8564

Kham Duc (Provinz Quang Nam): Ca. 100 Arbeiter des Goldminenbetreibers Phuoc Minh Co kamen in der Stadt an, nachdem sie ihren Arbeitsplatz verlassen und fast 100 km zu Fuß zurückgelegt hatten. Man hörte sie singen: "Wir sind frei!" Alle von ihnen sind Teenager aus dem Bezirk Thanh Chuong in der Nghe An Provinz. Sie hatten den Bettel hingeschmissen, weil sie seit Monaten nicht mehr bezahlt werden und die Arbeitsbedingungen schrecklich sind: Arbeit unter Tage ohne Ventilatoren führte zu Ohnmachten, dazu schlechtes Essen und Schläge. Das Unternehmen hingegen behauptet, dass die Weggelaufenen von einem anderen Unternehmen verlockt wurden und die meisten inzwischen wieder zurückgekehrt seien. Und selbstverständlich seien die Arbeiter keineswegs schlecht behandelt worden.
aufgenommen: Di., 8.4.2014

Quelle: VietNamNet, 8.4.2014


Indonesien 2013 Landverteilung

8563

2013 sind 24 Menschen beim Streit ums Land umgekommen. Es waren 369 Fälle um mehr als 1,2 Millionen Hektar. Insgesamt wird die Verteilung des Landbesitzes immer ungleicher. Nach der letzten offiziellen Erhebung aus 2013 besitzen Firmen 11 Mio ha Ölplantagen, Bauern nur etwas mehr als 2 Mio ha. Das gleiche gilt für Wald. Firmen besitzen Nutzungsrechte für 40 Mio ha; von Bauern wird nur 1 Mio ha bewirtschaftet. In den letzten zehn Jahren sind 6 Mio Wald in Ölplantagen umgewandelt worden, nur von Firmen. 26,14 Mio Bauernfamilien besitzen im Durchschnitt 0,89 ha, weitere 14,25 Mio Familien weniger als einen halben ha. Das bedeutet, daß 56 % des Besitzes in Geld gemessen im Zusammenhang mit Land in den Händen von nur 0,2 % der Bevölkerung sind.
aufgenommen: Mo., 7.4.2014

Quelle: Kompas, 7.4.2014


Hong Kong Haushelferinnen

8562

Eine Studie zur Situation von ausländischen Hausangestellten in Hong Kong stellt fest, dass 60 Prozent der Arbeitsvermittlungsagentur mehr bezahlt haben, als gesetzlich zugelassen ist, 15 Prozent mehr als 20 mal so viel. Beinahe 20 Prozent der Arbeitsmigrantinnen mußte einen Kredit aufnehmen, um den Vermittler bezahlen zu können. Einige der Agenturen nahmen den Haushelferinnen Pässe und Bankkarten ab, damit sie nicht weglaufen können. Mehr als 20 Prozent der Arbeitgeber waren unzufrieden, weil die Agentur sie bezüglich Erfahrung und Sprachkenntnissen ihrer Haushelferin im Vorfeld angelogen hatte.
Im Jahr 2013 gab es 320 000 ausländische Haushelferinnen in HK, das ist ca. 3 Prozent der Bevölkerung. 50 Prozent der Frauen kommt von den Philippinen, 47 Prozent aus Indonesien, der Rest aus Thailand, Myanmar, Bangladesh, Nepal, Pakistan und Sri Lanka. Das Gestz schreibt vor, dass die Haushelferinnen bei ihrem Arbeitgeber wohnen müssen. Der Mindestlohn z.Zt. ist HK$ 4010/Monat (ca. 380 Euro)
aufgenommen: Mo., 7.4.2014

Quelle: South China Morning Post, 7.4.2014


China 4.4.2014 Antichemieproteste

8561

Maoming, s. 8558: Wieder demonstrierten einige hundert gegen die geplante Paraxylolfabrik. Die Demonstranten protestierten außerdem gegen das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte bei den vorherigen Demos. Die Stadtverwaltung hat inzwischen versprochen, dass die Baumaßnahmen erst beginnen, wenn es einen Konsens gibt. Und das städtische Amt für öffentliche Sicherheit hat sich entschuldigt, weil bei der Demo am 30.3. Demonstranten verletzt wurden.
Auch in Shenzhen gab es wieder einen diesbezüglichen Protest mit einem Dutzend Teilnehmern.
aufgenommen: So., 6.4.2014

Quelle: South China Morning Post, 5.4.2014




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22. April 2014