Asien Aktuell: News, Daten, Kämpfe, Bewegungen

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Burma / Myanmar seit 8.2.10 Streikwelle, Militär rollt an

6720

Rangoon: ArbeiterInnen der Taiyi Shoe Factory und der Opal 2 Garment Factory begannen den Streik; sie verlangen u.a. 10 000 Kyat (10 US$) mehr Geld und Arbeitszeitverkürzung. Mit der Taiyi soll ein Abkommen geschlossen worden sein; inzwischen haben sich aber die ArbeiterInnen der Mya Fashion Garment und der Kyarlay dem Streik angeschlossen haben Es sind mindestens 2000 Streikende. Alle liegen im Hlaing Tharyar Industriepark in der Nähe von Rangoon. 30 bis 50 LKWs mit Soldaten soll sich in Richtung des Industrieparks bewegt haben. Über eine militärische Niederschlagung der Streiks ist aber nichts bekannt. In diesem Industriepark arbeiten mehr als 50 000 ArbeiterInnen in mehr als 500 Fabriken.Viele Fabriken haben den ArbeiterInnen zu einem nationalen Feiertag frei gegeben - völlig unüblich in diesem Land.

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aufgenommen: Mi., 10.2.2010

Quelle: Mizzima, The Irrawaddy, Burmanet, 8.,9.2.10


Indonesien 10.2.10 Ölquelle blockiert

6719

Bojonegoro: Die Anwohner des Blok Cepu der Mobil Cepu Limited (Tochter der Exxon Mobil Oil) haben die Zufahrt zur Ölquelle und der Gas -Öl Trennungsanlage blockiert. Sie protestieren gegen die fortgesetze Luftvergiftung durch die Anlage. Im Oktober letzten Jahres und zuletzt am 5.2. setzte die Anlage soviel Gift und Gestank frei, daß mehrere Menschen ins Krankenhaus gebracht werden mußten.
aufgenommen: Mi., 10.2.2010

Quelle: Kompas, 10.2.10


Philippinen 6.2.10 "Rebellen" verhaftet

6718

Morong, Rizal: Das Militär hat 43 Mediziner (Doktoren und Pfleger), darunter die Mehrheit Frauen, bei einer Razzia eines Training-Seminars unter der Anschuldigung, sie seien hochrangige Mitglieder der kommunistischen New People's Army (5997), verhaftet. Das wird aber von verschiedenen in- und ausländischen Hilfsorganisationen vehement bestritten. Es handele sich um Freiwillige, die sich um die Gesundheit der Allerärmsten kümmerten. Der Haftbefehl sei falsch, die angeblich gefundenen Waffen seien sicherlich von den Militärs plaziert worden. Die Verhafteten werden auf einer Militärbasis festgehalten und hatten noch nicht die Möglichkeit, mit ihren Verwandten Kontakt aufzunehmen.
aufgenommen: Mi., 10.2.2010

Quelle: Yahoo! News Singapore, People' Health Movement, University of the Philippine Workers, 8., 9.2.10


China 7.2.10 Verletzte wegen Trinkwasser

6717

Yingde, Guangzhou: Zwischen Sicherheitskräften und 300 Menschen aus ein paar Dörfern kam zu Auseinandersetzungen mit mehreren Verletzten und eingeschlagenen Fenstern bei der Kreisverwaltung. Die Dörfler verlangten die Freilassung von 6 Nachbarn, die bei einem Protest gegen ein Wasserprojekt festgenommen worden waren. Mit der Baumaßnahme soll offenbar Wasser aus einem Reservoir abgeleitet werden, das bisher von den Heimatdörfern der Protestanten genutzt wurde.
aufgenommen: Di., 9.2.2010

Quelle: The Standard (HK), China Daily, 9.2.10


Thailand Genmodifizierte Pflanzen

6716

Obwohl der kommerzielle Anbau von genveränderten Pflanzen in Thailand verboten ist, haben Wissenschaftler in 17 von 768 in verschiedenen Provinzen gesammelten Proben Gentechnik gefunden.Die Regierung unterhält einige Forschungsprojekte, in denen Gentechnik ausprobiert wird. Die Proben stammen aus der normalem Landwirtschaft. Überraschenderweise gab es bei Reis keine Beanstandungen, wohl aber bei Papaya, Mais, Sojabohnen und Chili. Bei den Sojabohnen handelt es sich offenbar um Planzen, die - versehentlich oder nicht - aus importierten Bohnen gewachsen sind.
aufgenommen: Di., 9.2.2010

Quelle: Bangkok Post, 9.2.10


China Ende 1/10 Ehemalige Hausbesitzer

6715

Shanghai / Beijing: Fast 1000 Leute aus Shanghai schafften es zu einer Kundgebung in der Hauptstadt. Sie alle sind betroffen von Entwohnungen für die Weltausstellung; sie alle klagen über mangelnde oder zu niedrige Entschädigungen. Obwohl die Shanghaier Polizei noch 200 vor Ort oder unterwegs abfangen konnte, ist es wohl die größte "Petitionsaktion" von Shanghaiern in Beijing seither. 20 Minuten durften sie ihre Klagen beim Volkskongess vorbringen, danach wurden sie entweder in ein Gefängnis oder an den Südbahnhof gebracht.
aufgenommen: Di., 9.2.2010

Quelle: The Telegraph, 8.2.10


Vietnam 3.2.10 Taxistreik

6714

Can Tho (im Mekongdelta): Beinahe 100 Taxifahrer streikten, weil das Taxiunternehmen Tuan Hien Interior Design Construction Company den Mindestumsatz, den jedes Fahrzeug bringen muß, von VND 400 000 auf VND 500 000 erhöht hatte. Bereits am selben Morgen nahm der Chef die Erhöhung zurück, aber die Fahrer weigerten sich, die Arbeit aufzunehmen, da es noch viele andere Probleme gibt: späte Lohnzahlung, keinerlei Versicherung, keine Sicherheit, die Löhne werden ohne Erklärung gekürzt. Der Chef versparch, sich darum zu kümmern, er selbst sei erst seit einem Monat Direktor des Unternehmens.
aufgenommen: Mo., 8.2.2010

Quelle: Thanh Nien Daily, 6.2.10


Vietnam 4.2.10 Hysterie

6713

Bezirk Can Giuoc (Provinz Long An): Mehr als 40 Arbeiterinnen der Taschenfabrik Simone (in südkoreanischem Besitz) mußten mit Weinkrämpfen, Zusammenbrüchen u.ä. ins Krankenhaus eingeliefert werden, betroffen von diesen Erscheinungen waren ca. 100.. Die Ärzte konnten keinen Grund finden und tippen auf Hysterie oder Unterzuckerung. Auch wird behauptet, einige Arbeiterinnen hätten einen Geist auf dem Klo gesehen haben und die anderen damit nervös gemacht. Im letzten Monat streikten 3000 Beschäftigte der Fabrik zwei Tage lang wild für pünktliche Zahlung der Löhne, Sozialversicherung und gegen erzwungene Überstunden.
aufgenommen: Mo., 8.2.2010

Quelle: Thanh Nien Daily, 6.2.10


Vietnam 29.1. - 4.2.10 Streik in Schuhfabrik

6712

Provinz Tra Vinh: 10 000 ArbeiterInnen der My Phong Leather Shoes Co. (taiwanesisch-vietnamesisches Joint Venture) streikten erfolgreich sechs Tage lang. Es ging um die Jahresprämie, die traditionellerweise zum Tet-Fest gezahlt wird. Die Firma wollte ursprünglich nicht zahlen; gab dann aber nach.
aufgenommen: So., 7.2.2010

Quelle: MonstersAnd Critics, 4.2.10


Vietnam 2/10 Arbeitskräftemangel

6711

Obwohl im letzten Jahr viele ArbeiterInnen in der Textil- und Schuhindustrie entlassen worden sind, gibt es in den südlichen Provinzen um Ho Chi Minh Stadt derzeit großen Mangel an Arbeitskräften. Es ist nicht gelungen, die entlassenen ArbeiterInnen anzulocken - vor allem wegen (niedriger) Löhne und den gebotenen Arbeitsbedingenen. Es wird befürchtet, daß sich die Lage nach dem Tet-Fest weiter verschärft; daß also viele Leute nach dem Besuch auf dem Land nicht mehr in die Fabriken zurückkommen. Einige große Firmen erhöhen die Zulagen oder Löhne. So bietet die Tan My Garment (Tochter von JSC) Löhne von bis zu 3 Mio VND (120 €) plus Unterkunft.
aufgenommen: Sa., 6.2.2010

Quelle: Viet Nam Net, 6.2.10


China 2.2.10 Schere

6710

Laut einem von der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) verfaßten Bericht soll die Einkommensschere zwischen Arm und Reich in China in den letzten Jahren geringer geworden sein. Grund dafür seien die gestiegenen Sozialausgaben in ländlichen Gebieten und die Migration vom Land in die Stadt. Der chinesische Wirtschaftswissenschaftler Wu Yaowu sagt, es sei möglich, daß die Einkommensunterschiede sowieso überschätzt worden seien, da das Einkommen der ländlcihen Arbeitsmigranten gar nicht so genau festgestellt werden kann. Seit 2004 gibt es einen Arbeitskräftemangel in den Städten, deshalb sei das monatliche Durchschnittseinkommen der Arbeitsmigranten vom Lande von Rmb 300 bis 600 im Jahr 2002 auf jetzt Rmb 1200 bis 1500 gestiegen.
aufgenommen: Fr., 5.2.2010

Quelle: Global Times, 5.2.10


Indonesien 3.2.10 TV-Protest

6709

Jakarta: Ca. 200 Beschäftigte des Kabelfernsehsenders Astro TV (Unternehmen: PT Direct Vision, gehört zur Lippo Group) haben seit Okober 2009, seit der Sender geschlossen wurde, keine Löhne erhalten. Deshalb demonstrierten sie beim Parlamentsgebäude.
aufgenommen: Do., 4.2.2010

Quelle: tempo interactive, 3.2.10


Indonesien 2/10 Elefanten III

6708

Duri, Riau: Dutzende Elefanten haben das Gelände der PT Chevron Pacific Indonesia heimgesucht. Sie suchen Nahrung. Sachschaden gab es zwar kaum, aber nur, weil sich die Bewohner nach dem Wunsch der Firma zurückhielten und nicht versuchten, die Elefanten zu vertreiben. Diese sind schon öfter durch das Gelände marschiert. Sie stammen aus dem nahegelegenen Schutzgebiet Margasatwa Balai Raja, das bei seiner Einrichtung 1986 mal 18 000 ha umfasste. Heute ist es noch 120 ha groß, der Rest wurde zu Palmölplantagen oder Wohngebieten. Darüber hinaus sind auch die traditionellen Wanderwege der Elefanten in andere Schutzgebiete wie Talang, Gunung Leuser, Krakatau u.a. versperrt, so daß die Tiere durch das Wohngebiet der Chevron gehen müssen. Die regionale Umweltschutzbehörde hat jetzt einen Beobachtungsposten eingerichtet. Doch eine endgültige Lösung sieht deren Chef so: die Elefanten domestizieren und bei der Arbeit in den Palmölplantagen einsetzen...
aufgenommen: Mi., 3.2.2010

Quelle: Media Indonesia, Liputan6, The Jakarta Post, 3.2.10


Indonesien 1.2.10 Hafen- und Stahlarbeiter

6707

Jakarta: 500 ArbeiterInnen vom Jakarta International Container Terminal demonstrierten vor dem Hafen. Sie sind alle direkt mit den Containern und auf den Schiffen tätig, aber bei Leihfirmen angestellt. Sie verlangen die Festeinstellung beim JICT. Anlaß für den Protest war wohl eine kürzliche Massenentlassung durch das JICT. (Berita Jakarta, tempo interactive)
Cilegon: Tausende LeiharbeiterInnen der (staatseigenen) PT Krakatau Steel (6612) demonstrierten für verschiedene Forderungen, vor allem für die bereits mehrfach versprochene Zahlung des 13 Monatsgehalts. (Media Indonesia, Liputan6)
aufgenommen: Di., 2.2.2010

Quelle: div., 2.2.10


Indonesien Ende 1/10 Elefanten wehren sich II

6706

In der Provinz Riau, Sumatra, häufen sich die Überfälle von Elefanten auf meist neu errichtete Dörfer oder Camps. Letzte Woche haben 80 Elefanten das Dorf Pauhranap platt gemacht; 50 Leute flohen in ein Nachbardorf. Etwa 70 Elefanten haben ein paar Tage später eine Barrackensiedlung in Lubuk Kandis drei Tage lang heimgesucht. In beiden Fällen gabs keine Verletzte, nur "Sachschaden" - im Gegensatz zum September letzten Jahres, als ganz in der Nähe ein Mensch zu Tode kam. Nach allen Berichten überfallen die Elefanten die Siedlungen, die auf ihren Wanderwegen errichtet worden sind. Landlose Bauern oder auch agrarindustrielles Kapital dringen immer weiter in den Urwald vor - meist werden Ölpalmen angepflanzt. Siehe auch 6617.
aufgenommen: Sa., 30.1.2010

Quelle: The Jakarta Post, 21.1.; The China Post, 30.1.10, Tribun Pekanbaru, 27.9.09


China 27.1.10 Staat zahlt

6705

Shenzhen (Provinz Guangdong): Die Behörden haben begonnen, Arbeitern des privaten Zustellunternehmens DDS ausstehende Löhne zu zahlen. Die Firma wurde 1997 gegründet und hat allein in Shenzhen mindestens 10 000 Beschäftigte. Im letzten Jahr wurde der Hauptsitz nach Schanghai verlagert. Offenbar war es diese Geschäftsausweitung, die zur Zahlungsunfähigkeit führte. Am 21. Januar wurde der Betrieb eingestellt, der Geschäftsführer verhaftet. In den letzten Tagen demonstrierten tausende Beschäftigte in Shenzhen, Guangzhou, Dongguan und Foshan bei den lokalen DDS-Verteilzentren und bei den Arbeits- und Sozialbehörden für Lohnzahlung. Vor der Stadtverwaltung in Guangzhou demonstrierten heute wieder beinahe 200 DDS-Arbeiter, da hier die Behörden noch nicht zahlen.
aufgenommen: Fr., 29.1.2010

Quelle: China Daily, China, 28.1.10


China seit 25.1.10 Panasonic

6704

Beijing: Mehr als 200 Beschäftigte der Panasonic Electronic Devices blockieren seit Tagen rund um die Uhr das Fabriktor, um höhere Abfindungen zu bekommen. Die Fabrik produziert seit 1996 Kondensatoren auf zwei Produktionslinien. Eine der Linien soll in die Proving Guangdong (Kanton) verlagert werden, weil die Produktionskosten in Beijing so hoch sind. Als die Manager begannen, mit Beschäftigten Gespräche zu führen, damit diese "freiwillig" das Unternehmen verlassen, beschlossen die Arbeiter die Aktion. Die für die Kündigung angebotene Abfindung ist ihnen zu niedrig, nur Rmb 50 000 (ca, 5000 Euro). Sie wollen die selbe Abfindung, die es in zwei anderen Panasonicfabriken gegeben hat, nämlich Rmb 120 000 (ca. 12 000 Euro).
aufgenommen: Do., 28.1.2010

Quelle: China Daily, 28.1.10


Indonesien 26.1.10 Hunderte wollen entlassen werden

6703

Pekalongan: 80 %, etwa 600, der ArbeiterInnen der PT Mujatex wollen entlassen werden. Grund ist die Übernahme der Fabrik durch die PT Sritex, siehe 6669. Die Sritex gilt als extrem schlechter Arbeitgeber. Das hat eine Abstimmung durch die Gewerkschaft SPN ergeben, die auf Anregegung des Bürgermeisters durchgeführt wurde. 150 antworteten neutral und nur wenige wollen weiterarbeiten. Der Bürgermeister will jetzt auf Grundlage dieser Abstimmung mit allen Seiten verhandeln, um eine einvernehmliche Lösung zu finden.
aufgenommen: Mi., 27.1.2010

Quelle: Liputan6, Suara Merdeka, 27.1.10


Thailand 23.1.,26.1.10 Streik

6702

Mae Sai: 72 Arbeiterinnen der Osaka Schuhfabrik aus Burma/Myanmar streikten, weil sie weniger Lohn als ihre thailändischen KollegInnen bekommen. Der Ort liegt an der Grenze zu Burma/Myanmar; einige der Arbeiterinnen arbeiten schon seit 9 Jahren in der Fabrik. Thailändische ArbeiterInnen bekommen 130 Baht/Stunde; die Burmesinnen nur 80 bis 110 Baht (etwa 1,70 bis 2,40€). Die Firma hat jetzt 4 "Rädelsführerinnen" wegen des Streiks entlassen. Sie hat angeboten, zwar die gesetzlich vorgeschriebene Abfindung von 3 Monatsgehältern zu zahlen, dann aber im Gegenzug 160 000 Baht an angeblichem Schaden durch den Streik zu fordern - oder beides fallen zu lassen.
aufgenommen: Mi., 27.1.2010

Quelle: Mizzima, 26.1.10


Indonesien 25.1.10 ArbeiterInnen

6701

Sidoarjo: Hunderte ArbeiterInnen PT Centra Windu Sejati (6670), die in einer Garnelenfabrik arbeiten, demonstrierten für die Zahlung von Überstundenzulagen, die seit 2 Jahren ausstehen und überhaupt gegen Leiharbeit. (Liputan6)
Cimahi bei Bandung: Vor dem Regionalparlament demonstrierten die ArbeiterInnen der PT Ichitex. Sie verlangen ihre Einbziehung in die öffentliche Sozialversicherung, Menstruationsurlaub u.a. (Galamedia)
aufgenommen: Di., 26.1.2010

Quelle: div., 26.1.10




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10. Februar 2010