Tausende Unterstützer der Regierung (lt. Veranstalter 10 000, lt. Polizei 1200) belagerten den Radio- und Fernsehsender RTHK, weil der ihrer Meinung nach zugunsten der
Demonstranten berichtet. Einige der zumeist älteren Protestteilnehmer griffen dabei Journalisten und Fotografen an.
Vor einer genehmigten Anti-Regierungs-Demonstration in Kwun Tong schloss der U-Bahnbetreiber MTR vier Stationen, die nahe an der Demoroute liegen. Angeblich aus
Sicherheitsgründen, möglicherweise aber, weil MTR von den VRChinesischen Staatsmedien People's Daily und Xinhua vor kurzem als "Komplize der Rioter" bezeichnet worden
war. Tausende nahmen an der Demo teil, bei der es, außer für die Forderungen der Anti-Ausweisungsbewegung, vor allem gegen die "Intelligenten Lichtmasten" ging. Die
Demonstranten befürchten, dass sie der Überwachung dienen, denn sie sind mit Kameras ausgerüstet. 50 dieser Laternenpfähle waren im Juni im Rahmen eines Pilotprojekts in
der Gegend installiert worden, einige davon wurden heute von Aktivisten in einen funktionsuntüchtigen Zustand gebracht. Am Ende der Demo entwickelten sich Straßenblockaden
und Straßenkämpfe zwischen Demonstranten und der Polizei. Zum ersten Mal seit acht Tagen setzte die Polizei wieder Tränengas und Gummigeschosse ein und nahm
mindestens 28 fest. Demonstranten wehrten sich mit Barrikaden, Wurfgeschossen und mindestens drei Molotovcocktails. |
