Asien Aktuell: News, Daten, Kämpfe, Bewegungen

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Thailand 2.8.00 Verkehrsstau

1940

Bangkok: Vor dem Regierungsgebäude kam es zu einem prächtigen Verkehrszusammenbruch, als sich 1000 protestierende Thai Kriang Textile-ArbeiterInnen (s.a. 1919) einer Gruppe prodemokratischer Demonstranten anschlossen, die die Auflösung des Parlaments fordern. Sogar das thailändische Königspaar mußte einen Umweg fahren.
aufgenommen: Do., 3.8.2000

Quelle: The Straits Times, 3.8.00


Hong Kong 3.8.00 Abschiebungen

1939

(s.a. 1937) Die Behörden haben die Ausweisung von bis zu 1000 Chinesen aus der VR China angekündigt. Dies infolge des In-Brand-Setzens der Einwanderungsbehörde. Dieser Angriff erfolgte als Reaktion auf die Weigerung der Behörde, einer Gruppe von Antragstellern Bleiberecht zu gewähren. Es gibt 6000 Chinesen aus der VR, deren Aufenthaltsberechtigung abgelaufen ist, und die einen Antrag auf Bleiberecht gestellt haben, aber bei 5000 ist der Antrag noch nicht entschieden. Denjenigen, deren Antrag abgelehnt wurde, droht jetzt die Abschiebung.
aufgenommen: Do., 3.8.2000

Quelle: BBC News, 3.8.00


Philippinen 2.8.00 Zug streikt

1938

Manila: (s.a 1930) Nach einer Streik der Eisenbahner sollte heute der Betrieb der Light Rail Transit (LRT) mit Streikbrechern wieder aufgenommen werden. 500 Polizisten sollten Störungen durch streikende Eisenbahner verhindern. (Philippine Star, 2.8.)
Aber nicht wegen wütender Gewerkschafter, sondern wegen einem defekten Zug im Berufsverkehr mußte der Betrieb wieder eingestellt werden. Die Reparaturen dauerten so lange, daß sich ein langer Rückstau bildete. (The Manila Times, 3.8.)
aufgenommen: Mi., 2.8.2000

Quelle: div


Hong Kong 2.8.00 Randale bei Einwanderungsbehörde

1937

Ca. 30 Antragsteller auf Bleiberecht (s.a. 1383) haben sich mit den Beamten der Einwanderungsbehörde angelegt. Um 14 Uhr waren sie in das Amt gekommen und hatten Personalausweise verlangt. Die Beamten hatten ihnen erwidert, sie müßten nach dem Gesetz erst einen Antrag stellen. Um 18 Uhr wurden die Antragsteller aufgefordert, das Amt zu verlassen, weil geschlossen werden sollte. Diese weigerten sich, setzten das Büro in Brand und griffen die Beamten an. Bei dem folgenden Zusammenstoß wurden 16 Beamte (davon drei mit Brandwunden) und 28 Antragsteller verletzt.
aufgenommen: Mi., 2.8.2000

Quelle: South China Morning Post, 2.8.00


Indonesien Ende Juli Irrfahrt

1936

Unter den 4200 Passagieren der Fähre KM Dobonsolo sind auch 1200 Flüchtlinge von den Molukken (s.a 1903). In mehreren Häfen der Provinz Irian Jaya wurde ihnen untersagt, an Land zu gehen: in Sorong, Manokwari, Biak und in der Provinzhauptstadt Jayapura, wo die Behörden die Fähre festsetzten. Die Fähre darf nicht auslaufen, die Passagiere dürfen nicht an Land. Die Provinzregierung fordert zuerst von der Zentralregierung eine Erklärung, wie diese den Konflikt auf den Molukken beilegen will. Die Provinz Nordsulawesi, auch ein häufiges Ziel von Flüchtlingen von den Molukken, hat ebenfalls die Aufnahme weiterer Flüchlinge verweigert. Die Provinzbehörden sind von dem Zustrom überfordert, wissen nicht, wie sie die Infrastrukrur zur Verfügung stellen sollen und fürchten Unruhen durch die Flüchtlinge.
aufgenommen: Di., 1.8.2000

Quelle: Business Day, 1.8.00


Indonesien 30./31.7.00 Streiks

1935

Bandung (Westjava), 31.7. Einige hundert Arbeiter aus zwei Fabriken streikten: PT Karya Kencana und PT Karindo Utama. Es geht um höhere Lohnzulagen und gegen willkürliche Entlassungen. Bei PT Karya Kencana wird außerdem die Absetzung von zwei Angestellten des Personalbüros gefordert. (Pikiran Rakyat)
Medan (Nordsumatra), 30.7.: Hunderte Arbeiter des Seifen- und Speiseölherstellers PT Musim Mas streikten für höhere Zulagen. Einige Tage vorher hatte die Gewerkschaft SPSI (ehemalige Staatsgewerkschaft) bereits eine Vereinbarung mit dem Unternehmen erreicht, den Arbeitern war dies aber wohl nicht genug.
Einige Dutzend Arbeiterinnen der PT Asia Laut demonstrierten bei der Arbeitsbehörde in Medan. Die Demonstrantinnen sind langjährige Beschäftigte, die Lohnerhöhung verlangen. Bisher verdienen sie nicht mehr als Neueingestellte. Bei weiteren Forderungen geht es um Sozialversicherung, Urlaub und Gründung einer Gewerkschaft. (Waspada)
aufgenommen: Di., 1.8.2000

Quelle: div., 1.8.00


Papua Neuguinea 28.7.00 Lehrerstreik weitet sich aus

1934

Der Oberste Gerichtshof hat den LehrerInnen der Hochlandgebiete (1924) befohlen, wieder zur Arbeit zurück zu kehren. Das wird aber wohl nichts nützen; der Streik weitet sich aus: Mehr als 900 LehrerInnen der Provinz East New Britain haben sich dem Streik am Wochende angeschlossen, weitere 1000 werden folgen. Mehr als 10 000 Lehrer haben ihren Dienst quittiert und fordern Lohnerhöhung von 100 bis 200 Prozent. Die Regierung hat jetzt 60,5 % angeboten.
aufgenommen: Mo., 31.7.2000

Quelle: The National, 31.7.00


Südkorea 29.7.00 Demo gegen Repression

1933

Seoul: 12 000 Menschen nahmen an einer von der KCTU organisierten Demo gegen die jüngste Welle von Polizeirepression bei Streiks und anderen Arbeiteraktionen teil (siehe 1882).
aufgenommen: Mo., 31.7.2000

Quelle: The Korea Times; Korea herald, 31.7.00


Philippinen Paramilitärische Milizen werden aufgestockt

1932

Zu den bereits 32 000 tätigen Mitgliedern der zivilen Milizen, die offiziell vom Staat bezahlt werden, werden morgen weitere 10 000 ihren "Dienst antreten". Diese Aufstockung der Zivilarmee wird aus den dem Präsidenten zur Verfügung stehenden Fonds bezahlt; die Armee will aber weitere 20 000 Mann. Dafür muß aber das Parlament die Mittel bereitstellen. Die Mobilisierung der Milizen geht auf ein Gesetz aus der Zeit Aquinos von 1987 zurück. 7000 der neuen Militias werden in Mindanao (gegen die "Moslem-Rebellen") tätig sein, die anderen 3000 auf der Halbinsel Bondoc (Quezon) (gegen "Kommunistische Rebellen").
aufgenommen: Mo., 31.7.2000

Quelle: Philippine Daily Inquirer, 31.7.00


Thailand 29.7.00 Demo gegen Kraftwerksbau

1931

Etwa 1300 demonstrierten in Prachuap Khiri Khan (Muang Distrikt) erneut gegen die Pläne, mehrere Braunkohlekraftwerke zu bauen (785, 606). "Ihr könnt es bauen, aber wir können es verbrennen", riefen sie und verbrannten ein Modell eines der Kraftwerke.
aufgenommen: So., 30.7.2000

Quelle: Bangkok Post, 30.7.00


Philippinen 26./27.7.00 Eisenbahnerstreik

1930

Manila: (s.a. 1926) 900 streikende Arbeiter der LRT (Light Rail Transit) sind gefeuert worden, weil sie die Aufforderung des Arbeitsministeriums zur Arbeitsaufnahme ignoriert haben. Die Gewerkschafter sollen außerdem wegen Sachbeschädigung und Diebstahl angezeigt werden. Riotpolizei und Wachmänner der Eisenbahngesellschaft haben bei der Räumung zweier besetzter Bahnhöfe zahlreiche Streikende und Sympathisanten verletzt, acht davon so schwer, daß sie ins Krankenhaus mußten. Fünf Arbeiter wurden verhaftet. Präsident Estrada soll selbst das harte Vorgehen gegen den Streik angeordnet haben.
aufgenommen: Fr., 28.7.2000

Quelle: Philippine Daily Inquirer, 28.7.00


Indonesien 27.7.00 Sitzstreik

1929

Malang (Ostjava): Nach vier Tagen Sitzstreik von 32 Arbeitern im Hof der Goldschmuckfabrik PT Nikijoyo hat sich die Firma bereit erklärt, ein Abkommen zu unterzeichnen: Die Arbeiter werden mit 75% ihres normalen Lohnen freigestellt, bis sich die Geschäftslage wieder verbessert hat. Dann werden alle wiederbeschäftigt. Diese Übereinkunft zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaft SBSI war schon vor Tagen erzielt worden, aber das Unternehmen hatte sich immer wieder mit Ausreden um eine Unterschrift gedrückt.
aufgenommen: Fr., 28.7.2000

Quelle: Surabaya Post, 28.7.00


Indonesien 26.7.00 Elektrosmog

1928

Bandung (Westjava): 200 Anwohner forderten vom Provinzparlament Beistand bei einer Auseinandersetzung mit dem staatseigenen Stromversorger PT PLN. Die Anwohner fordern ihre Umsiedlung, weil eine 500kV-Stromleitung über ihre Häuser führt und sie um ihre Gesundheit fürchten. Eine Abfindung (Rp. 17 Mill. pro Familie), die ihnen von dem Stromversorgungsunternehmen angeboten wurde, lehnen sie ab. Sie wollen lediglich einen sicheren Platz zum Leben. PT PLN bestreitet Gefahren durch das Stromkabel und beruft sich auf die WHO (Weltgesundheitsorganisation).
aufgenommen: Do., 27.7.2000

Quelle: Jakarta Post, 27.7.00


Indonesien 27.7.00 Anti-Soeharto-Demo

1927

Jakarta: Einige tausend Demonstranten forderten härteres juristisches Vorgehen gegen Ex-Präsident Soeharto. Einige trugen Särge, andere skandierten: "Hängt Soeharto!" Die studentischen Organisatoren der Demo zweifeln daran, daß der Generalstaatsanwalt Soeharto tatsächlich vor Gericht stellen wird. Die Generalstaatsanwaltschaft hat gestern angekündigt, daß Soeharto wegen der Veruntreuung von $ 155 Mill. von sieben Wohlfahrtsorganisationen, die er während seiner Präsidentschaft kontrollierte, angeklagt werden wird. Soeharto streitet alles ab und sein Anwalt sagt, Soeharto sei zu krank für ein Gerichtsverfahren. Präsident Wahid hat bereits Soehartos Begnadigung für den Fall der Verurteilung angekündigt. (s.a. 1796)
aufgenommen: Do., 27.7.2000

Quelle: BBC News, 27.7.00


Philippinen 25.7.00 Eisenbahnerstreik

1926

Mehr als 1000 Arbeiter (und 200 Vorarbeiter) des Light Rail Transit im Großraum Manila sind überraschend in Streik getreten. Sie besetzten Elektrostationen und stellten den Strom ab, so daß die Züge zum Teil mitten auf der Strecke stehenblieben. Ärger bei Passagieren rief auch die Tatsache hervor, daß die Ticketverkäufer zum gleichen Zeitpunkt verschwanden, so daß niemand Fahrgeld zurückerstatten konnte. 400 000 Passagiere haben die Züge jeden Tag. Die Auseinandersetzungen gehen um Lohnerhöhung; die Gewerkschaft fordert 4700/3600 Peso mehr, das Angebot des Managements liegt bei 500/550 Peso (für dieses und das nächste Jahr). Es geht aber auch um festgefahrene Verhandlungen über die bevorstehende Privatisierung der Bahn. Das Arbeitsministerium hat den Streik für illegal erklärt und den Arbeitern befohlen, umgehend die Arbeit wieder aufzunehmen.
aufgenommen: Mi., 26.7.2000

Quelle: The Philippine Star, Philippine Daily Inquirer, 26.7.00


Indonesien 25.,26.7.00 Arbeitskämpfe

1925

Sidoarjo (bei Surabaya): Mehr als 1000 ArbeiterInnen der Speiseöl- und Seifenfabrik PT Mega Surya Mas streiken seit Montag für 16 Forderungen, vor allem Erhöhung der Zulagen. (Surabaya Post, 25.7.00; Jawa Pos, 25.,26.7.00)
Bandung: 400 ArbeiterInnen der PT Sarana Makin Mulia und 300 ArbeiterInnen der PT Sie Keeng streiken für Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, vor allem Einhaltung des Regionalen Mindestlohns. (Pikiran Rakyat, 26.7.00)
Medan: Die Belegschaft der PT Garuda Mas Perkasa (1906) demonstrierte vor dem Regionalparlament. Ein großer Teil ist von der alten Staatsgewerkschaft SPSI zum Gewerkschaftsverband SBSI (Vorsitzender: Muchtar Pakpahan) übergetreten und fordert jetzt die Zulassung im Betrieb. (Analisa, 26.7.00)
Medan: Seit einer Woche campierten etwa 1500 ehemalige Arbeiter der Staatsplantage II im Regionalparlament für ihre Rente - mit Erfolg: Anfang August soll sie ausbezahlt werden. Außerdem werden weiterhin Belegschaftswohnungen zur Verfügung gestellt. (Waspada, 25.7.00)
aufgenommen: Mi., 26.7.2000

Quelle: div.


Papua Neuguinea seit Mitte 7/00 Lehrerstreik

1924

Mehr als 10 000 LehrerInnen im Hochland von Papua Neuguinea streiken für eine Gehaltserhöung von 100 bis 200 %. Genaugenommen haben sie fast geschlossen den Dienst quittiert. Unterstützt werden sie von Studenten. Jetzt wollen sie ihren Kampf intensivieren, mit Demos, Straßenblockaden und anderem.
aufgenommen: Mi., 26.7.2000

Quelle: The National, 19.7., 26.7.00


Indonesien 24.7.00 Demo für die Freilassung der verhafteten Bauern

1923

(Siehe 1920) Etwa 150 Familienangehörige demonstrierten in Muara Enim bei Palembang, Südsumatra, für die Freilassung ihrer Leute, die bei einer Bauerndemo am 20.7. festgenommen worden waren. Sie forderten die Freilassung ohne Ausnahme, den Stop der Gewalt gegen die Bauern und die Rückgabe des Landes an die Bauern. Während die Polizei behauptet, die Gefangenen seien schon nach Palembang gebracht, sagte ein Sprecher der Demonstranten: "Das glauben wir nicht, wir wollen Beweise".
aufgenommen: Di., 25.7.2000

Quelle: Sriwijaya Post, 25.7.00


Philippinen 24.7.00 Proteste gegen Präsident

1922

Anläßlich der diesjährigen "Ansprache zur Lage der Nation" durch Präsident Estrada gab es im ganzen Land Proteste und Streiks der Transportarbeiter. In Manila waren 15 000 Polizisten aufgeboten, davon 5000 allein in Quezon City vor dem Parlamentsgebäude. Dort gab es wiederholte Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei; diese setzte Knüppel und Wasserwerfer ein, von Teilen der Protestierer wurden Steine geworfen. Insgesamt soll die Polizei sehr hart gegen Demonstranten vorgegangen sein. Eine Demo von Anhängern einer kirchlichen Gruppe wurde aufgemischt, nachdem die Polizei die Frontkette, die aus alten Nonnen und Priestern bestand, umgangen hatte. Auch in vielen anderen Städten des Landes gab es Protestdemos, die sich gegen die Politik Estradas (Vernachlässigung der Armut; Krieg in Mindanao u.a.) und gegen seinen Versuch, Sondervollmachten für die Kriegsführung im Süden zu erhalten, richteten. Viele Städte (Angeles, General Santos u.a.) waren darüber hinaus durch den Streik der Transportarbeiter, bzw. -Unternehmer lahmgelegt, die sich vor allem gegen die ständig steigenden Benzipreise wandten.
aufgenommen: Di., 25.7.2000

Quelle: Philippine Daily Inquirer, The Manila Times, The Philippine Star, South China Morning Post, 25.7.00


China 11.3.; 21.7.00 Riot gegen Verwaltungsreform, Verhaftungen

1921

Nach dem Riot im
MärzWeil zwei Städte in der Provinz Jiangsu zusammengelegt werden sollten, protestierten 5000 Bewohner in Nanxin, der größeren der beiden Städte, gegen die Verlegung der Verwaltung in die andere Stadt. 600 Polizisten wurden geschickt; bei den folgenden Auseinandersetzungen wurden 20 Polizisten, 30 Demonstranten verletzt und 20 Polizeifahrzeuge zerstört. Am letzten Freitag sind 12 Leute aus Nanxin verhaftet worden, weil sie eine Petition vorbereiteten, um die Verlegung der Verwaltung noch zu verhindern.
aufgenommen: Di., 25.7.2000

Quelle: South China Morning Post, 25.7.00

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3. August 2000