Asien Aktuell: News, Daten, Kämpfe, Bewegungen

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Philippinen seit 3.2.09 Streik in Möbelfabrik

6260

Mandaue City: Gegen Entlassungen sind ein Teil der 480 ArbeiterInnen der Möbelfabrik Giardini del Sole in Streik getreten. Angeblich seien die Aufträge aus dem Ausland zurückgegangen, sodass nicht mehr so viele Leute gebraucht würden. Im Januar hatte die Gewerkschaft schon mal ein Verfahren von Jobrotation/Kurzarbeit vereinbart; die Firma hat sich aber nicht daran gehalten. Nach zwei Tagen Streik gibt es jetzt sowas wie eine Einigung über Abfindungen.
aufgenommen: Do., 5.2.2009

Quelle: Partido ng Manggagawa, 3.2.; Sun Star Cebu, 5.2.09


Indonesien 2.2.09 Streiks

6259

Solo: 300 ArbeiterInnen der Ira Garmen demonstrierten vor der Fabrik. Sie haben seit zwei Monaten keinen Lohn erhalten, die Jahresprämie auch nicht. In der Fabrik wurden Jacken für Nike produziert. Seit zwei Wochen sind die Eigentümer abgetaucht und die Fabrik geschlossen. Aus Befürchtung, die Demonstranten (die übergroße Mehrheit Frauen) würden die Fabrik besetzen wollen, war ein starkes Aufgebot an Polizei und Militär (!) vor Ort. (Suara Merdeka, 3.2.; Media Indonesia, 2.2.09)
Kediri: Hunderte Beschäftigte der Möbelfabrik PT Timur Selatan demonstrierten vor der Fabrik für die Einführung des neuen Mindestlohns. Die Firma zahlt noch nach dem Mindestlohn von 2007. (Kompas, 2.2.09)
Bandung: Hunderte ArbeiterInnen der PT Wingindotex forderten ebenfalls die Einführung des neuen Mindestlohns,. (Pikiran Rakyat, 2.2.09)
aufgenommen: Di., 3.2.2009

Quelle: div.


Thailand 2.2.09 Demo gegen Halbierung des Gehalts

6258

Bangkok: 1000 Beschäftigte der Kurusapa Business Organisation demonstrierten vor dem Bildungsministerium gegen die Korruption in der Firma und gegen die Halbierung ihres Gehalts im Januar. Kurusapa ist ein Staatsbetrieb, der Schulbücher herstellt und vertreibt. Der Betrieb ist völlig überschuldet und kann die Gehälter nicht mehr ganz aus eigener Kasse zahlen. Die Gewerkschaft macht dafür Korruption und Verschwendung verantwortlich und verlangt, dass der Vorstand entlassen wird.
aufgenommen: Di., 3.2.2009

Quelle: Bangkok Post., 3.3.09


Thailand / Indonesien 3.2.09 Erneut auf See Ausgesetzte gerettet

6257

(6255) Indonesische Fischer haben ein Boot mit 198 Menschen an Bord entdeckt, welches dann von der Marine an Küste des Aceh gebracht wurde. Mindestens 56 waren so dehydriert, dass sie in ein Krankenhaus gebracht werden mussten. Die Geretteten berichteten, dass sie in Thailand schon ("illegal") gearbeitet hatten, dann aber verhaftet und von der thailändischen Marine in diesem 12-Meter-Boot ohne Antrieb auf See ausgesetzt worden sind. Es handelt sich um Rohingya aus Burma/Myanmar.
aufgenommen: Di., 3.2.2009

Quelle: International Herald Tribune, BBC News, 3.2.09


China Anf 09 Rechtsanwälte für Kollegen

6256

Shenzhen: 511 Rechtsanwälte haben eine Petition unterzeichnet, in der sie einen fairen Prozeß für ihren Kollegen Liu Yao fordern. Der ist zu zwei Jahren wegen "Sachbeschädigung" verurteilt worden, nachdem er Bewohner des Dorfes Paitou (Bezirk Dongyuan, Guangdong) vertreten hatte. Er stammt aus diesem Dorf und war überzeugt, dass das Land, auf dem ein Kraftwerk gebaut werden sollte, ihnen unrechtmässig weggenommen werden sollte. Die Leute hatten das Stück Land besetzt, wobei er wohl anwesend war. Ein höheres Gericht hatte den Vorwurf schon mal aus Mangel an Beweisen zurückgewiesen; ein Wiederholungsprozeß in Dongyuan verurteilte ihn dann doch.
aufgenommen: Mo., 2.2.2009

Quelle: Javno, The Standard (HK), 2.2.09


Indonesien / Thailand Ende 1/09 Flüchtlinge werden zurückgeschickt

6255

Siehe 6252.
Indonesien will die 174 Flüchtlinge, die auf der Insel Weh (vor dem Aceh, Nordsumatra) vor drei Wochen gelandet sind, zurückschicken. Es handelt sich um Rohingya, eine moslemische - und nicht anerkannte - Minderheit in Burma/Myanmar. Sie seien Wirtschaftsflüchtlinge, so ein Sprecher der Regierung. Das Rote Kreuz hat Zugang zu ihnen erhalten, nicht aber das UNHCR. "Dann sollen sie uns doch umbringen, ich will lieber durch die Hand eines Moslem sterben!", so ein Flüchtling. (Yahoo! News Singapore)
Thailand: 65 Flüchtlinge - alles Männer - aus Burma/Myanmar, die letzte Woche an der Küste gelandet sind, sind wegen "illegaler Einreise" zu je 1000 Baht (28 US$) verurteilt worden und, weil sie nicht zahlen konnten, für 5 Tage ins Gefängnis geworfen worden. Danach sollen sie deportiert werden. (Bangkok Post)
aufgenommen: Fr., 30.1.2009

Quelle: div., 30.1.09


Indonesien 28.1.09 TextilarbeiterInnen

6254

Boyolali, Zentraljawa: 300 ArbeiterInnen der CV Ira Garmen demonstrierten erst vor der Fabrik, dann vor dem Büro des Arbeitsamtes. Sie fordern den rückständigen Lohn für den letzten Monat und darüber hinaus einen Lohn entsprechend dem gesetzlichen Mindestlohn.
aufgenommen: Fr., 30.1.2009

Quelle: Solo Pos, 29.1.09


Kambodscha 26.1.09 Streik zuende

6253

(S. 6250) Takhmao: Nach vier Tagen haben die ArbeiterInnen der Yong Wa ihren Streik beendet. In einer Sache hat die Firma nachgegeben: es gibt wieder eine Jahresprämie von 50 US$, die allerdings in zwei Raten ausgezahlt wird. Dafür werden die Überstunden zurückgefahren, was zu Lohneinbußen führen wird. Die meisten ArbeiterInnen waren nicht zufrieden mit dem Ergebnis, aber die Firma hatte gedroht, die Fabrik zu schliessen.
aufgenommen: Mi., 28.1.2009

Quelle: The Phnom Penh Post, 27.1.09


Thailand 12/08 und 1/09 Massenmord auf See?

6252

Die thailändische Regierung dementiert und will untersuchen. Aber die Belege für fortgesetzten Massenmord an Flüchtlingen aus Burma/Myanmar durch die thailändische Armee mehren sich. Im Dezember und Januar landeten völlig erschöpfte Flüchtinge aus der Volksgruppe der Rohingya (4914) aus Burma/Myanmar an den Küsten des Aceh/Indonesien und der Andaman-Inseln/Indien und erzählten die gleiche Geschichte. Sie seien in Booten nach Thailand geflüchtet, dort verhaftet, verprügelt und dann wieder in ihren kleinen Booten ohne Antrieb auf See geschleppt worden. Viele, möglicherweise mehrere Hundert, seien dabei umgekommen. Dass die thailändische Armee und Polizei Flüchtlinge aus Burma/Myanmar schlecht behandeln ist bekannt - aber ein solcher Massenmord? CNN hat jetzt Bilder zugespielt bekommen, die offenbar von einem Armeeangehörigen stammen und belegen, dass Flüchtlingsboote wieder auf See geschleppt wurden.
Video von CNN; Video von AlJazeera
aufgenommen: Di., 27.1.2009

Quelle: div.


Kambodscha 24.1.09 Entwohnung

6251

Die 'Grundstückspreise in Phnom Penh sind im Steigen begriffen; Grund genug für die Entwicklungsfirma 7NG mit Hilfe von Polizei und Militär, ein Viertel räumen zu lassen. 7NG behauptet, das Land gehöre ihr, sie hat das Land, auf dem Dey Krahorm gebaut ist, von lokalen Behörden vor drei Jahren erworben. Vor dem "Verkauf" lebten etwa 800 bis 1400 Menschen im Viertel und auch sie hatten Besitztitel auf das Land. Bis auf 90 bis 140 Familien konnte 7NG sie mit Geld (und Einschüchterung) weglocken. Wobei zwei Notable aus dem Viertel Wohnungen in der Stadt und 10 000 Dollar erhielten. Andere erhielten 15 000 Dollar und Wohnungen weit weg am Stadtrand. Die, die jetzt mit Gewalt geräumt wurden, erhalten 777 700 Riel (150 €) und unfertige Wohnungen ebenfalls etwa 16 km entfernt. Polizisten umzingelten das Viertel nachts um 2 Uhr; um 6 Uhr morgends begannen die Bagger. Es kam zu Auseinandersetzungen zwischen den Leuten und der Polizei (Steine und Tränengas). Journalisten und Beobachter wurden nicht geduldet. Der Sprecher der Entwicklungsfirma: "Wir werden bald mit dem Bau anfangen. Aber wir wissen noch nicht, was wir bauen werden". (Siehe auch 6225, 5831)
aufgenommen: So., 25.1.2009

Quelle: BBC News, The Phnom Penh Post, 24.1.09


Kambodscha 22.1.09 Streik für Jahresprämie

6250

Takhmao, Provinz Kandal: Tausende TextilarbeiterInnen aus zwei Fabriken protestierten vor der Yong Wa Fabrik gegen die Kürzung der Jahresprämie von 50 US$ auf 20 US$. Gewerkschaftsvertreter hatten einen Kompromißvorschlag von 30 Dollar gemacht, was aber von den ArbeiterInnen zurückgewiesen worden ist. "Wir müssen das Geld mitbringen, wenn wir zum Neujahrsfest nach Hause fahren", so eine Arbeiterin. Es kam zu Auseinandersetzungen mit starken Polizeikräften.
aufgenommen: Sa., 24.1.2009

Quelle: The Phnom Penh Post, 23.1.09


Indonesien 22.1.09 Zementfabrik Nein Danke!

6249

Pati, Zentraljawa: Hunderte Bewohner zweier Dörfer, auf deren Reisfelder eine Zementfabrik gebaut werden soll ( siehe 6180), nahmen ein Explorationsteam der PT Semen Gresik über 10 Stunden gefangen. Die acht Beschäftigten der (staatlichen) Zementfirma wurden anfangs nur blockiert und die Leute wollten ihren Widerstand gegen die Zementfabrik dem Dorfvorsteher vortragen. Dieser erschien aber nicht, so daß die Semen Gresik- Leute in ihren vier Autos eingeschlossen blieben (ohne Essen und Trinken). Die Polizei versuchte es erst mit Verhandlungen, dann mit Gewalt, was die Dörfler mit Steinewerfen (einige verletzte Polizisten) und dem Entglasen der Autos beantworteten. Erst eine 250 Mann starke Einheit der "Mobilen Brigade" konnte die Geiseln befreien. 9 Leute wurden festgenommen.
aufgenommen: Fr., 23.1.2009

Quelle: Suara Merdeka, Wawasan Digital, eig. Korr. 23.1.09


Hong Kong seit 20.1.09 Sicherheitsstreik

6248

200 nepalesische Mitarbeiter des Securityunternehmens G4S traten in den Streik, nachdem Tarifverhandlungen über Gehalt und Arbeitsbedingungen scheiterten. Am dritten Tag des Streiks verschickte die Firma 100 Entlassungsschreiben, weil der Streik die Geschäftstätigkeit beeinträchtigt.
aufgenommen: Fr., 23.1.2009

Quelle: The Standard (HK), 23.1.09


Südkorea 21.1.09 Gegen Polizeibrutalität

6247

Seoul: Mit einer Demo protestierten etwa 1000 Leute gegen die Polizeibrutalität bei der Räumung des besetzten Hauses gestern in Yongsan. Dabei waren 6 Menschen in einem Feuer ums Leben gekommen. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. (Videoclip).
aufgenommen: Mi., 21.1.2009

Quelle: Libcom.org; JoongAng Daily, 21., 22.1.09


Südkorea 19., 20.1.09 6 Tote bei Polizeiüberfall auf besetztes Haus

6246

Seoul: Die Bilanz der Räumung eines besetzten Hauses: 6 Tote und an die 20 zum Teil schwer Verletzte. 40 Bewohner eines Hauses im Bezirk Yongsan hatten das Haus besetzt, um gegen die nur bescheidene Entschädigung für ihre Entwohnung zu protestieren. 1400 Riotpolizisten wurden aufgeboten, um das Haus zu räumen. Die Polizei versuchte, mittels eines von einem riesigen Kran gehobenen Seecontainer auf das Dach zu gelangen. Die Besetzer wehrten sich mit Steinen, Säure und Molotowcocktails, die wohl aus Verdünner gemacht waren. Es wird berichtet, dass die Polizisten sehr hart vorgingen; "die wollten die Leute umbringen", so Augenzeugen. Aus noch ungekannter Ursache fing das Dach plötzlich Feuer; es brauchte eine Stunde, um es zu löschen. Ein Polizist ist unter den Toten.
aufgenommen: Di., 20.1.2009

Quelle: The Korea Times, International Herald Tribune, BBC News, The Times Online, Al Jazeera, Channelnewsasia, The Korea Herald, 20.1.09


Thailand 19.1.09 Majestätsbeleidigung

6245

Bangkok: Giles Ji Ungpakorn (6074, 5250) ist von der Polizei formal der "Majestätsbeleidigung" angeklagt worden. Beweis ist ein Buch aus dem Jahr 2007 über den Militärputsch. Auf Majestätsbeleidigung stehen bis zu 15 Jahre Haft; gestern ist ein australischer Autor deswegen zu drei Jahren verurteilt worden.
aufgenommen: Di., 20.1.2009

Quelle: The Straits Times, Schönes? Thailand. 20.1.09


China Geld her!

6244

Beijing: An die 100 Bauarbeiter haben sich vor der Zentralverwaltung der Gome Capital versammelt, um rückständigen Lohn zu fordern. Gome behauptet aber, das Geld schon an die Baufirma China Construction 8th Engineering Division gezahlt zu haben. Gome Capital ist eine der größten Bauinvestmentfirmen Chinas.
aufgenommen: Di., 20.1.2009

Quelle: China CSR, 20.1.09


Philippinen 19.1.09 Gegen Sonderwirtschaftszone

6243

Casiguran: 1500 Bauern und Fischer aus der Provinz Aurora (nordöstlich von Manila) demonstrierten gegen den Plan der Regierung, dort eine 500 ha große Sonderwirtschaftszone einzurichten. Es handele sich um privates Land, auf dem Reis angebaut wird. Über 6000 Menschen müssten umgesiedelt werden. Obwohl die Bewohner bisher in keiner Weise in die Planungen einbezogen worden sind, soll die Umsiedlung schon diesen Monat beginnen.
aufgenommen: Di., 20.1.2009

Quelle: Inquirer.net, 20.1.09


Vietnam 16.1.09 Selbst gekündigt

6242

Da Nang: 472 Arbeiter der taiwanesischen Schuhfabrik Kim Quoc Bao traten in den Streik, weil sie seit zwei Monaten keinen Lohn mehr gekommen haben. Im Dezember hatte das Unternehmen Fabrikschließung und Entlassung aller Arbeiter angekündigt, dies aber nicht durchgeführt, weil die Firma nur einen Monatslohn Abfindung geben will, das zuständige Ministerium aber darauf besteht, daß die gesetzliche Abfindung in Höhe von zwei Monatslöhnen gezahlt wird. Nach einem Tag Streik beschlossen die Arbeiter, selbst zu kündigen. So können sie wenigstens für einen halben Monat Arbeitslosengeld bekommen. Die Arbeiter können nicht länger auf ihr Geld warten, weil am 36.Januar Tet ist, das vietnamesische Neujahrsfest, an dem sie alle zu ihren Familien fahren wollen, natürlich nicht mit leeren Händen.
aufgenommen: Mo., 19.1.2009

Quelle: Thanh Nien News, 18.1.09


Indonesien Der Nutzwert des Internet

6241

Seit April 2008 gilt das "Gesetz über elektronische Informationsübermittlung", in dem unter anderem Porno verboten wird. Die Technologische Fakultät der Universitas Islam Indonesia in Yogyakarta hat 100 NutzerInnen von Internet-Cafés befragt, ob sie Pornos im Internet gucken. 33 antworteten: ja, oft; 36: ja, manchmal und 31: ja, auch schon mal. 34 Nutzer sind damit 1 bis 2 Stunden beschäftigt, 43 zwischen einer Viertel bis zu einer halben Stunde. 78 waren noch nicht verheiratet. 56 waren Frauen, die Pornos entweder zusammen mit Freundinnen gucken (39 %) oder allein (45 %) oder zusammen mit dem Freund (11%). 27 wollten mehr über Sex wissen, 36 mehr über Sexszenen (heisst wohl "Stellungen" und Varianten) und 36 genossen es einfach. 41 fanden die Seiten über Suchmaschinen; 36 durch Tips von FreundInnen und bei 23 half der Betreiber des Internetcafés. (Anm. der Red: Eine Befragung von 100 Leuten ist nicht gerade repräsentativ. Wenn man aber in indonesischen Internetcafés ab und zu mal nachschaut, was die Vorgängerin so aufgerufen hat, muß man die Zahlen für durchaus treffend halten)
aufgenommen: So., 18.1.2009

Quelle: Suara Merdeka, 18.1.08




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5. Februar 2009